Wie du Keywords richtig recherchierst, um dein SEO zu optimieren

Keyword-Recherche: From Zero to Hero in 5 Schritten

Du bist frustriert, weil einfach niemand deine tollen Texte lesen will? Jetzt hast du dir so viel Mühe gegeben mit der perfekten Anleitung für Gott weiß was. Und der Dank? Maue zehn Besucher auf deinem Post – zwei davon waren auch noch deine besten Freundinnen.

Kann Online-Marketing nicht einfach mal leicht sein?

Klaro! Online-Marketing kann einfach sein – wenn du es richtig angehst.

Damit du Traffic auf deine Seite bekommst, musst du wissen, wie deine Zielgruppe tickt: Du musst wissen, was sie interessiert und was sie auf deiner Seite erwarten (Stichwort Suchintention). Vor allem musst du aber wissen, welche Suchbegriffe sie benutzt. Dafür machst du deine Keyword-Recherche.

Keine Angst, das ist viel weniger kompliziert als du denkst. Ich zeige dir Schritt für Schritt wie du deine perfekten Keywords findest.

Blog-Fahrplan zum Herunterladen

Schritt 1: Brainstorming und Nutzerbefragung

Wir fangen ganz einfach an. Setz dich hin, nimm Zettel und Stift (oder deinen Laptop) und schreib alles auf, was dir zu deinem Thema einfällt.

Stell dir vor DU hättest das Problem deiner Nutzer.

Nehmen wir mal ein Beispiel: Du wachst morgens auf – ein ganz normaler Tag wie jeder andere. Du stehst auf, machst dich fertig, bürstest deine Haare. Aber was ist das? Im Waschbecken liegen ganze Haarbüschel! AAAAAH! Hast du etwa Haarausfall?

Du schnappst dir schnell deinen Laptop und fängst an wie wild bei Google Suchbegriffe einzutippen.

Zack, da haben wirs. Aus diesem kleinen Gedankenexperiment fallen dir sicher schon einige Schlagworte ein. Zum Beispiel: haarausfall, haarverlust, haartransplantation, haare verlieren, haare fallen aus

Du kannst an dieser Stelle auch noch einen Schritt weitergehen: Frag deine Freunde oder deine Familie, wie sie danach suchen würden. Vielleicht hast du dich auch mit deiner Zielgruppe sogar schonmal über das Thema ausgetauscht. Welche Wörter oder Ausdrücke haben sie dabei benutzt, um das Problem zu schildern?

Absolute Profis können auch mal einen Blick zur Konkurrenz wagen: Nutzen sie in ihrer Meta-Description oder auf ihren Inhaltsseiten Keywords, an die du noch gar nicht gedacht hast?

Schritt 2: Verschaff dir einen groben Überblick

Gib deine ersten Ideen bei Google an und schau, was dir die Suchmaschine ausspuckt. Ganz unten findest du immer ähnliche Suchanfragen zu deinem Suchbegriff. Das können entweder andere Begriffe oder spezifischere Anfragen sein. An dieser Stelle eine kleine Erinnerung: Spezifische Keywords sind super für die Optimierung.

Bleiben wir bei unserem Haarausfall-Beispiel. Du hast haarausfall bei Google eingegeben. Hier kommen die ersten Anregungen für dich:

Ähnliche Suchanfragen geben wichtige Hinweise zur Keyword-Recherche
Ähnliche Suchanfragen haarausfall

Das sind doch schonmal tolle Anknüpfpunkte. Daraus kannst du mehr als einen Blogpost machen. Und genau das ist das Schöne an der Keyword-Recherche. Du findest dabei nämlich immer wieder Inspirationen für neue Artikel und verpasst so kein wichtiges Thema.

Aber zurück zur aktuellen Recherche: Schreibe dir auch die Begriffe, die du hier findest, alle auf. Langsam solltest du aber dazu übergehen Zettel und Stift bei Seite zu legen und dir eine Excel-Datei anzulegen. Dafür brauchst du aber kein Profi sein: Excel öffnen – Begriffe untereinanderschreiben.

Schritt 3: Nutze Keyword-Tools

Bis jetzt haben wir einfach unvoreingenommen geguckt. Wir haben keine Ahnung, ob unsere Ideen wirklich gesucht werden bzw. wie viele andere zu dem Thema schon Artikel geschrieben haben.

Deshalb brauchen wir jetzt ein Keyword-Tool. Meine beiden Favoriten sind der kwfinder und Ubersuggest. Beide sind (zumindest teilweise) kostenlos – also super für den Einstieg.

Falls du noch mehr Empfehlungen brauchst, schau mal bei blogmojo vorbei. Da hat Finn 10 Tools zur Keyword-Recherche zusammengestellt. Such dir da einfach ein oder zwei aus und teste mit welchem du am besten arbeiten kannst.

Ich habe für unser Beispiel Ubersuggest genutzt.

Du gibst jetzt also einfach mal deine Keywords ein. Als Ergebnis bekommst du Vorschläge, das Suchvolumen der Suchbegriffe (wie viele Leute geben das bei Google sein), den CPC, die bezahlte Konkurrenz und die organische Konkurrenz. Außerdem siehst du, wer momentan für das Keyword ganz oben steht.

Auf die obersten Ergebnisse solltest du ruhig mal klicken, denn in diesen Artikel muss einiges richtig gelaufen sein – sonst würden sie nicht da oben stehen.

Keyword-Tools wie Ubersuggest helfen dir bei der Keyword-Recherche
Ergebnisse für haarausfall in Ubersuggest

Wenn wir und das so anschauen, sieht das gar nicht mal so gut aus. Die Suchvolumina sind in Ordnung, aber die Konkurrenz ist auch ziemlich hoch. Klingt also eher nach Short-Tail Keywords. Daraus können wir aber auch Long-Tail Keywords machen. Konzentrieren wir uns deshalb auf das meistgesuchte Keyword haarausfall.

Long-Tail Keywords finden

Long-Tail Keywords zeichnen sich dadurch aus, dass sie spezifischer sind – und deshalb oft auch aus mehreren Wörtern bestehen. Die findest du natürlich auch bei Ubersuggest oder kwfinder.

Für eine Keyword-Recherche mit längeren Kombinationen ist aber Answer The Public das Nonplusultra. Das Tool sucht für dich die Auto-Vervollständigungen aus Google zusammen und zeigt sie dir – geordnet nach Fragewörtern und Präpositionen – an.

Besonders interessant sind die W-Fragen (z.B. Wer? Wie? Was? Wann? Warum?). Hier bekommst du nämlich direkt Hinweise auf die Suchintention und bist auch für Voice Search bestens gewappnet.

Answer the Public hilft bei der Keyword-Recherche bei der Suche nach Long-Tail Keywords
Suchergebnisse haarausfall – Answer the Public

Wir haben jetzt also schon viele Anregungen, wonach deine Zielgruppe sucht. Ein paar Beispiele:

haarausfall was tun

haarausfall was tun hausmittel

welcher haarausfall ist normal

haarausfall welche ursachen

Noch ein kleiner Hinweis: Du brauchst die Keywords natürlich nicht so in deinen Text übernehmen, wie sie da stehen, sondern kannst sie ganz natürlich in den Text einbauen. Alles andere würde beim Leser auch sicherlich Zweifel an deiner Professionalität aufkommen lassen.

Schritt 4: Fasse alle Daten zusammen

Alle Keywords aus deiner Recherche, die du jetzt gesammelt hast, schreibst du in eine Excel-Datei. Dopplungen löschst du direkt. Außerdem kannst du alle Keywords streichen, die eine völlig andere Suchintention haben (Bsp. Alpecin kaufen).

Für jedes potentielle Keyword notierst du anschließend das Suchvolumen und die Konkurrenz. Das sind die beiden wichtigsten Faktoren bei der Auswahl des richtigen Keywords. Praktischerweise zeigen die Keyword-Recherche-Tools dir diese Daten direkt an.

Suchvolumen und Konkurrenz sind wichtige Faktoren bei der Keyword-Recherche
Ubersuggest gibt Suchvolumen und Konkurrenz direkt an

Suchvolumen bedeutet die Anzahl an monatlichen Suchen. Ist das Suchvolumen zu gering, kann es sich unter Umständen gar nicht lohnen, sich den Aufwand eines Artikels anzutun (für nachher doch wieder nur zehn Leser). Deshalb sollte das Suchvolumen schon so um die 500 sein. Aber auch ein Keyword mit einem Suchvolumen von 300 kann spannend sein. Das hängt immer stark von deiner Nische ab.

Die Konkurrenz oder auch Search Difficulty (SD) gibt an, wie viele Mitbewerber schon zu dem Suchbegriff ranken. Ist die Konkurrenz zu hoch, hast du kaum eine Chance auf Seite eins zu landen: Dein Artikel endet als „Suchleiche“ auf den Seiten zwei bis unendlich.  

Außerdem kann es interessant sein, die CPCs zu vergleichen. Das ist eine wichtige Kennzahl, um zu erfahren, wie viele Wettbewerber für das Keyword ranken möchten. Je mehr ranken möchten, desto mehr Geld steckt meistens auch hinter diesen Keywords.

Tipp: Gute Keywords zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie viele „normale“ organische Suchergebnisse haben. Gib dein Keywords also am besten einfach noch einmal bei Google ein und schau, was für Ergebnisse kommen. Mit Ads, Bildern, Maps & Co. wird es selbst an organischer Position 1 schwer Traffic auf deine Seite zu bekommen.

In deiner Excel-Datei hältst du jetzt Ausschau nach dem Keyword mit dem höchsten Volumen und der geringsten Konkurrenz. Das wird dein Haupt-Keyword.

Damit ist es aber noch nicht getan.

Schritt 5: Bilde Keyword-Cluster

In den Anfängen der Suchmaschinenoptimierung ging es vor allem darum das Haupt-Keyword möglichst oft im Text zu erwähnen. Diese Zeiten sind lange vorbei.

Wir verkaufen Hundefutter. Unser Hundefutter ist besonders gut, deshalb musst du unser Hundefutter kaufen. Alle Hunde brauchen Hundefutter.

Tue so etwas niemals! Wirklich niemals! Google straft dieses sogenannte Keyword Stuffing mittlerweile rigoros mit Rankingverlusten ab. Damit erreichst du also genau das Gegenteil von deinem Ziel.

Mit den Updates des Algorithmus kann Google mittlerweile sehr gut semantische Zusammenhänge und somit auch Synonyme und ähnliche Begriffe erkennen. Deshalb solltest du niemals auf einzelne Keywords beschränken, sondern immer sogenannte Keyword-Cluster bilden.

Darin fasst du alle Keywords zusammen, die zu einem Themenkomplex gehören. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten der Kategorisierung:

  • Themen / Produkte
  • Saisonal
  • Suchintention [Quicklink anderer Post]
  • Customer Journey

Um die richtigen Wörter zusammenzubringen, musst du deine Zielgruppe gut kennen: Was ist ihre Suchintention? Was ist für sie relevant? Da die Linien zwischen den Kategorien nicht messerscharf sind, gehört auch eine Portion Intuition bzw. Bauchgefühl dazu.

Keyword-Cluster haarausfall

Ich habe jetzt einmal unser Beispielproblem genommen und aus den Keywords mit höchstem Suchvolumen ein Cluster erstellt. Neben den Vorschlägen habe ich mir dabei auch ähnliche Keywords angeschaut.

Das Ergebnis sieht so aus:

Keyword-Cluster zum Suchbegriff haarausfall
Keyword-Cluster haarausfall
(zum Vergrößern klicken)

Wie du siehst, hast du jetzt einen super Überblick, welche Probleme deine Nutzer haben und mit welchen Keywords sie nach Lösungen suchen. Gleichzeitig bekommst du hier aber auch Anregungen für spezifischere Themen. Du könntest zum Beispiel eine weitere Recherche zu den Shampoos machen (vielleicht ein Vergleich von Regaine und Alpecin?).

Interessant ist, dass das die Kombination aus haarausfall und männer keine klaren Unterpunkte hat (zumindest in der Recherche nicht). Ich hätte ehrlich gesagt erwartet, dass dieses Thema eher Männer interessiert. Tatsächlich findet man aber mehr Kombinationen, die sich eher an Frauen richten.

Was du jetzt auf jeden Fall machen musst: Lösungen bieten. Denn eine Recherche ist ja schön und gut. Wichtig ist aber, dass du deine Erkenntnisse nutzt, um deinen Nutzern die ultimativen Informationen, Anleitungen, Vergleiche, usw. zu bieten.

Auch wenn du auf ein Cluster optimierst, behält jede Seite ihr Haupt-Keyword. Ganz nebenbei rankst du aber auch für die Neben-Keywords.

Welches Keyword rankt zu welchem Beitrag?

Damit du – vor allem wenn du einen Blog schreibst – nicht die Übersicht verlierst, legst du am besten eine Keyword-Map an. So stellst du sicher, dass jedes Keyword nur auf einer Seite erscheint und beugst Keyword-Kannibalismus (mehrere Beiträge zu einem Keyword) vor.

Das Keyword-Mapping kannst du ganz einfach in Excel machen. Du notierst dir dafür alle URLs deiner Website. Wenn sich der Umfang noch in Grenzen hält, kannst du das händisch machen. Ansonsten helfen dir hierbei auch Tools.

Die Keyword-Map hilft bei der Keyword-Recherche den Überblick zu behalten
Beispiel einer Keyword-Map

Anschließend schreibst du für jede URL das Haupt-Keyword und ein paar Neben-Keywords auf. Sollte dir dabei auffallen, dass sich zwei Seiten mit demselben Thema beschäftigen, musst du entscheiden, ob du bei einem den Fokus ändern kannst, damit er für ein anderes Haupt-Keyword rankt oder ob du die beiden Beiträge zu einem Artikel zusammenkürzt.

Hast du die Haupt-Keywords für jede Unterseite festgelegt, solltest du diese auch immer für die Ankertexte deiner internen Verlinkungen verwenden, damit ein Keyword nicht zu zwei verschiedenen Seiten führt.

Mehr Informationen zum Erstellen einer Keyword-Map bekommst du auf dem Blog von luna-park.

Fazit

Die Keyword-Recherche ist ein wichtiger Bestandteil der Suchmaschinenoptimierung, denn du kannst so mitbestimmen für welche Keywords du ranken möchtest.

Deshalb solltest du dir für die Suche Zeit lassen. Pro Artikel kann das schon einmal eine Stunde dauern. Aber es lohnt sich, denn Google ist nach wie vor der größte Traffic-Lieferant.

Ich würde dir empfehlen die Keyword-Recherche immer VOR dem eigentlichen Schreiben des Blogartikels zu starten. Du bekommst im Prozess schon ein gutes Gefühl dafür, welche Begriffe du verwenden solltest und kannst sie schon beim Schreiben ganz natürlich einfließen lassen.

2 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert