Kunden gewinnen auf Instagram

Warum Instagram dir keine Kunden bringt

Es gibt wohl nichts Frustrierendes als viel Zeit (und Geld) in Social Media zu stecken und am Ende nichts Zählbares dabei herauszubekommen.

Du erstellst viel Content, bist 24/7 online, dokterst ständig an der perfekten Caption herum, aber Kunden bleiben aus. Sei mal ehrlich, wie oft hast du dir schon gedacht: „Warum mach ich das hier eigentlich? Instagram hasst mich“.

Die gute Nachricht ist: Nein, tut Instagram nicht.

Die schlechte: Ohne Instagram erreichst du viele Zielgruppen kaum noch. Du hast also keine andere Wahl als hier auch aktiv zu sein.

Deine Herkules-Aufgabe lautet also deine Instagram-Nutzer zu Kunden zu machen. Wie das geht, schauen wir uns heute an. Ich zeige dir acht typische Fehler, wenn es darum geht Kunden über Instagram zu akquirieren – und wie du es besser machst. Danach weißt du ganz genau, an welchen Stellschrauben du drehen solltest, um über Instagram zu verkaufen.

Lass uns direkt starten.

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Fehler 1: Du bist keine Marke

Auf Social Media geht es um soziale Interaktion – sagt der Name ja schon. Oft vergessen wir das „social“ aber und zeigen uns kaum selbst auf Instagram. Dabei ist deine Persönlichkeit DAS schlagende Verkaufsargument. Denn sind wir mal ganz ehrlich: Das, was du anbietest (egal ob Dienstleistung oder Produkt) bieten mindestens 100 andere so oder so ähnlich auch an. Warum sollte ich also gerade bei dir kaufen?

Weil du du bist.

Du hast deine ganz eigene Art: laut, leise, strukturiert, kreativ, usw. So jemanden wie dich gibt es auf der Welt genau EIN Mal – das solltest du nutzen.

Woher sollen alle anderen aber wissen, wer und wie du bist, wenn du es nie zeigst. Wenn du dich nie zeigst.

Ohne dich ist dein Account gesichtslos und unnahbar. Du bleibst fremd.

Und das Problem ist: Bei Fremden kaufen wir nur äußerst ungern. Wir wissen nicht, was uns erwartet und mit wem wir es zu tun haben. Gerade bei Coachings, Mentorings & Co. ist das ein sehr entscheidender Faktor dich gar nicht erst zu kontaktieren.

Wir folgen dir vielleicht, weil du tolle Tipps hast, aber für mehr reicht es einfach nicht.

Wenn du dich aber regelmäßig im Feed und in der Story zeigst, können wir dich kennenlernen und herausfinden, wie du tickst. Das schafft Vertrauen – erst recht, wenn wir dabei auch noch Gemeinsamkeiten finden.

Zeige also, wer du bist. Lass uns teilhaben an deinem Alltag. So wirst du zum Freund – und bei Freunden kaufen wir gerne.

Fehler 2: Du konzentrierst dich zu sehr auf Follower

Träumst du auch von vielen Followern? Endlich die 10.000er Marke knacken, um die Swipe Up Funktion bekommen?

Wow, toll. Und dann?

Ich gebe zu: Viele Follower zu haben ist reizvoll und ja, sie geben deinem Account auch eine gewisse Glaubwürdigkeit (den berühmten Social Proof).

Was sie allerdings nicht tun ist deine Rechnungen bezahlen (Ausnahme: du bist Influencer).

Follower sind nice-to-have, aber viel wichtiger als die Anzahl ist die Qualität. Kaufst du zum Beispiel Follower, kannst du die 10.000 Follower ruckzuck erreichen. Von denen wird aber kein einziger zu deinem Kunden werden oder Posts von dir liken oder kommentieren.

Die Folge: Deine Posts werden weniger ausgespielt und du bekommst weniger Reichweite. Das ist mehr als schlecht, um neue Kunden zu erreichen.

Konzentriere dich deshalb lieber darauf die richtigen Follower für dich zu begeistern statt einfach nur viele. Richtige Follower zeichnen sich durch zwei Eigenschaften aus:

  • Sie sind sehr aktiv und interagieren viel mit deinen Posts & Storys
  • Sie sind potentielle Kunden (und kommen deinem Wunschkunden möglichst nahe)

Fehler 3: Dein Content passt nicht

Dein Content sollte möglichst viel Mehrwert bieten. Das hast du bestimmt schon so oft gehört, dass es dir zu den Ohren rauskommt, oder?

Aber wer ist eigentlich dieser Mehrwert und wie bekommst du ihn in deine Posts?

Einfach gesagt bedeutet „Mehrwert“, dass deine Nutzer etwas davon haben, dass sie den Post gelesen haben. Ich mach mal zwei Beispiele, um das zu verdeutlichen:

Post 1: Du postest ein Foto von deinem Hund mit der Caption „Happy Sunday“

Post 2: Du postest ein Foto von dir (oder eine Grafik) und teilst in der Bildunterschrift deine drei besten Tipps für mehr Produktivität.

Na, welcher von den beiden hat wohl mehr Mehrwert?

Ganz klar Post 2. Das heißt aber nicht, dass hochwertiger Content immer bierernst sein und sich nur um Tipps & Tricks drehen muss. Auch Unterhaltung kann Mehrwert sein.

Etwas zu posten nur um besonders viele Likes zu bekommen (z.B. dein süßes Hundefoto) bringt dir auf lange Sicht allerdings nur wenig.

Wichtig ist, dass du deinen Content auf deine Community anpasst.

Überlege dir deshalb, wofür du stehst (Branding), finde die Pain Points deiner Zielgruppe und erstelle guten Content zu deinem Fokusthema. Bevor du fragst: Ja, das bedeutet, dass dir nicht der Papst und Kim Kardshian gleichzeitig folgen, weil du nicht für beide gleichzeitig die richtigen Themen posten kannst. Das willst du aber auch gar nicht. Du willst Content erstellen, der genau zu deinem Wuschkunden passt – und zwar nur zu dem.

Wenn du dich klar positionierst, kannst du dich in dieser Nische als Expertin etablieren – und damit viele Kunden an Land ziehen.

Aber nicht auf den Inhalt kommt es an, sondern auch auf das Timing. Du postest immer dann, wenn du gerade mal 5 Minuten Zeit hast? Dann verschenkst du wertvolles Potential. Poste lieber dann, wenn deine Zielgruppe online und aktiv ist. So erhöhst du ohne zusätzlichen Aufwand deine Reichweite und sorgst dafür, dass mehr potentielle Kunden deine Posts sehen.

Du solltest also die richtigen Themen im richtigen Format zur richtigen Zeit posten.

Mehr Tipps hierzu findest du in meinem Blogpost zum perfekten Instagram Post.

Fehler 4: Deine Fotos & Grafiken sind nicht hochwertig

Instagram ist ein Bilder-Netzwerk. Es dreht sich alles um deine Fotos und Grafiken. Da möchte niemand verpixelte Fotos sehen oder Grafiken, auf denen man kaum etwas lesen / erkennen kann.

Schlechte Bilder wirken hochgradig unprofessionell und vergraulen so jeden potentiellen Kunden. Wer möchte schon mit jemandem zusammenarbeiten, der es ganz offensichtlich nicht hinbekommt sich selbst vernünftig darzustellen.

Halte dich deshalb an die Format-Vorgaben von Instagram. Als kleine Gedankenstütze habe ich die hier noch einmal auf einen Blick für dich:

Quadrat (1:1) 1.080 x 1.080px
Querformat (1,91:1) 1.080 x 680px
Portrait (4:5) 1.080 x 1350px
IGTV (9:16) 1.080 x 1.920px
Story 1.080 x 1.920px

Achte bei Fotos grundsätzlich darauf, dass sie die richtigen Abmessungen haben (sollte bei eigenen Fotos nie ein Problem sein, da Handy und Kamera eher noch größer aufnehmen) und gut ausgeleuchtet sind. Wenn deine Wohnung oder dein Haus nicht so lichtdurchflutet ist, dass du da immer perfektes Licht hast, kannst du mit Softboxen Abhilfe schaffen. Die gibt es schon für unter 50 Euro.

Für einen einheitlichen Look und um die Fotos noch zu optimieren, kannst du sie im Anschluss noch bearbeiten. Drei Tools dafür stelle ich dir in meinem Blogpost zu Social Media Tools vor.

Wenn du deinen Feed zusätzlich noch mit Grafiken aufpeppen und so für mehr Abwechlung sorgen möchtest, empfehle ich dir (vor allem als Nicht-Designer) Canva. Mit dem Online-Grafiktool kannst du kostenlos und mit wenig Aufwand tolle Designs erstellen. Wie das funktioniert, verrate ich dir in meinem Blogartikel zu Canva.

Hochwertige Fotos und Grafiken geben deinem Profil einen professionellen Look und stärken damit das Vertrauen deiner potentiellen Kunden in dich.

Fehler 5: Du bist nicht konsistent

Du postest nur, wenn du gerade Lust dazu hast – auch, wenn das bedeutet, dass mal mehrere Wochen gar nichts kommt? Das ist eine schlechte Idee. Instagram und deine Nutzer lieben Regelmäßigkeit.

„Regelmäßig“ heißt aber nicht unbedingt täglich. Das kann nämlich eine ganz schöne Herausforderung sein. Meine Daumenregel ist: Poste so oft du auf Dauer richtig guten Content veröffentlichen kannst. Im Optimalfall ist das mindestens 3-5 Mal pro Woche. In der Story solltest du dich täglich zeigen.

Bevor es aber doch nur auf ein Foto von deinem Hund hinausläuft, poste lieber an diesem Tag nicht. Um solche kreativen Engpässe zu vermeiden, hilft ein Redaktionsplan. Mit welchen Tools du den erstellen kannst, zeige ich dir in meinem Artikel zur Redaktionsplanung.

Konsistenz bedeutet aber nicht nur regelmäßig posten, sondern auch immer gleich aufzutreten. Nutze deshalb dieselben Farben, Schriftarten, Design-Elemente, Foto-Filter & Co. über alle deine Kanäle. So schaffst du einen Wiedererkennungswert und stärkst die Bindung zu deinen (potentiellen) Kunden.

Am Ende des Tages schafft auch das Vertrauen und wie du schon weißt, ist Vertrauen superwichtig, damit deine Kunden bei dir kaufen.

Fehler 6: Niemand kennt dein Angebot

Wissen deine Follower, was du machst? Ich meine so richtig. Erinnerst du sie regelmäßig daran (denn es kommen ja immer neue Follower hinzu)?

„Steht ja in meiner Bio und auf meiner Website.“

Das ist super und da gehört es auch definitiv hin, aber wie oft setzt du dich selbst intensiv mit der Bio anderer Account auseinander und klickst als Königsdisziplin auch noch auf die Website. Ich muss gestehen, ich mach das ziemlich selten. Und selbst wenn – habe ich das alles auch ruckzuck wieder vergessen. Instagram bombardiert und schließlich direkt wieder mit neuen Reizen.

Erzähle deshalb immer wieder was du machst – im Feed und in der Story.

Das muss nicht immer total plakativ sein, sondern kann auch ein Testimonial sein, das über eure Zusammenarbeit berichtet oder du zeigst Eindrücke aus deiner Arbeit. Gerade in der Story hast du viele Möglichkeiten.

Hab keine Angst, dass es zu viel ist. Dreimal pro Woche ist definitiv nicht zu viel.

Fehler 7: Du machst zu viel Werbung

Na gut, es gibt auch zu viel. Wenn es auf deinem Account keine anderen Inhalte mehr gibt außer deinen Produkte und / oder Dienstleistungen, übertreibst du es.

Vergiss nicht das „social“ in Social Media. Instagram-Nutzer wollen Beziehungen aufbauen. Von 0815-Kaufanreizen werden sie eh schon genug belästigt (denk nur mal an nervige Werbebanner auf Websites).

Mit „Los, kauf jetzt sofort“ kommst du also nicht weiter. Bitte, bitte, bitte, texte auch nicht wildfremde Accounts oder neue Follower per DM (Direct Message) zu deinem Angebot voll. In 90% der Fälle werden die Nutzer dich eher blockieren statt bei dir zu kaufen.

Nutze die Zeit lieber, um tollen Content zu erstellen und dich um deine Community zu kümmern.

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Fehler 8: Du hast vergessen eine Community aufzubauen

Wie, du hast noch keine Community? Dann wird es aber allerhöchste Eisenbahn. Deine Follower nur mit Content zu beschallen ist noch keine erfolgreiche Social Media Strategie – selbst, wenn dein Content richtig, richtig gut ist.

Instagram ist keine Einbahnstraße: Du postest, deine Follower konsumieren und sind still.

Instagram lebt von der Interaktion, von dem Gemeinsamen, vom Sozialen. Deine Follower wollen mitgenommen werden und ein Teil deines Accounts werden. Sie wollen dich austauschen und gehört werden. Frag dich an dieser Stelle gerne mal, warum Mitmach-Aktionen auf Instagram so gut funktionieren.

Motiviere deine Follower deshalb aktiv zu werden: Stell ihnen Fragen, fordere sie direkt auf, nutze Interaktionssticker.

Mindestens genauso wichtig ist, dass du selbst auch aktiv bist: Like, kommentiere und teile bei anderen. Tu genau das, was du dir von deinen Followern bei dir wünschst. Social Media sind ein Geben und Nehmen. Lass aber bitte die Finger von belanglosen Kommentaren wie „toller Post“. Das zeigt, dass du dich null Komma null mit dem Post beschäftigt hast und den Nutzer nur als Follower gewinnen willst.

Was du sonst noch tun kannst, um deine Community aufzubauen:

  • Beantworte private Nachrichten so schnell es geht (max. 24 Stunden)
  • Beantworte Kommentare direkt (wenn es geht innerhalb weniger Minuten)
  • Bedanke dich, wenn ein Nutzer deine Posts teilt
  • Vernetze dich mit anderen Accounts (auch Mitbewerber)
  • Starte Mitmach-Aktionen

Je mehr du deine Follower wertschätzt und ihnen das Gefühl gibst, dass sie für deinen Account wichtig sind, desto mehr wächst das Vertrauen. Und wenn nachher nicht deine Follower kaufen, aber Werbung für dein Angebot in ihren Communities machen, hast du mindestens genauso viel gewonnen.

Fazit

Instagram ist zwar ein Marketingkanal, aber nicht in erster Linie eine Verkaufsplattform. Deine potentiellen Kunden sind also gar nicht in der Stimmung um etwas zu kaufen. Sie wollen Beziehungen aufbauen, sich inspirieren lassen und / oder schnelle Tipps bekommen.

Bevor du verkaufst, solltest du deshalb deine Hausaufgaben machen und dir eine vernünftige Strategie zurechtlegen. Wie das im Details geht, erfährst du im Blogartikel zur Instagram Strategie.

Besonders wichtig ist immer im Hinterkopf zu haben, für wen du auf Instagram unterwegs bist und wie du diesen Menschen schnell und einfach helfen kannst. Hab keine Angst deinen besten Content herauszugeben und dich zu zeigen. Sei nahbar und authentisch und beweise, dass du eine echte Expertin bist.

Es lohnt sich: Wenn du die Spielregeln beachtest, kommen deine Kunden von ganz alleine zu dir und brennen dafür mit dir arbeiten zu können. Was könnte man sich mehr wünschen?

5 Kommentare
  1. Ronny Schneider
    Ronny Schneider sagte:

    Guter Artikel und tolle Zusammenfassung.

    Social Media Marketing ist halt kein Selbstläufer. Ohne Investment (Zeit oder Geld) gibt es keinen Erfolg damit. Leider glauben viele, ich erstell mal kurz ein Account und poste paar Bilder führt zu tausenden Followern.

    Ganz ehrlich: Nein. Und selbst wenn, Follower allgemein sind so unwichtig. Die richtigen sind wertvoll. Und darum kann Jemand mit 100 mehr Erfolg haben als Jemand mit 15.000.

    Das ist wie beim Bloggen, wenn ich die richtige Zielgruppe anzusprechen weiß, kann ich auch mit 100 Besuchern am Tag Geld verdienen. Sofern das denn meine Intention ist. 😉

    LG
    Ronny

    Antworten
  2. Maria Wiedner
    Maria Wiedner sagte:

    Eine super Zusammenfassung! Die Menschen kommen sind nicht bei Instagram, um irgendetwas zu kaufen. Wenn man es schafft, bei Instagram eine starke Marke aufzubauen, ist es egal, was man verkauft. Die Menschen wollen es einfach kaufen.

    Antworten

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