Social Media Trends 2020

6 Social Media Trends, die du 2020 nicht verpassen darfst

2019 neigt sich dem Ende zu. Höchste Zeit einmal zurückzuschauen, aber auch einen ersten (vielleicht auch noch zaghaften) Blick auf das Neue zu werfen.

Wer sich im Social Media Marketing behaupten will, muss vor allem eins sein: Flexibel. Das hat dieses Jahr wieder einmal eindrucksvoll bewiesen. Änderungen des Algorithmus an allen Ecken und Enden, hier noch ein neues Feature, da eine neue „Must-Have“-App. Auf Einzelschicksale à la „aber ich kam doch gerade erst mit dem alten klar“ kann keine Rücksicht genommen werden.

Klingt traurig, oder? Ist es aber gar nicht. Veränderung ist etwas Tolles – wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen.

Auch 2020 hält wieder viele dieser Veränderungen für uns bereits. Einiges geht, anderes kommt und wieder anderes ändert sich komplett.

Damit du dich schon einmal ein bisschen auf diese neuen Herausforderungen vorbereiten kannst, zeige ich dir heute die sechs (meiner Meinung nach) größten Trends für das Social Media Marketing 2020.

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Trend 1: TikTok – die große Unbekannte

Na, bist du schon auf TikTok aktiv? Wahrscheinlich nicht, denn momentan wird die App oft als Kinder-Spielerei abgetan. Wenn wir uns aber mal daran erinnern, wie es mit Facebook, Instagram & Co. angefangen hat, sollten wir TikTok definitiv auf dem Radar haben.

Aktuell tummelt sich da allerdings noch eher die Altersklasse U20. Für viele ist das natürlich weit weg von der Zielgruppe, aber TikTok KÖNNTE das nächste Instagram werden. Die Plattform wächst und wächst.

Bei all dem Hype, der gerade entsteht, gibt es aber auch viel Kritik. Ausführliche Berichte dazu gibt es hier, hier und hier.

Mein Tipp ist deshalb: Überlege dir, ob TikTok in Zukunft für dich ein Marketingkanal sein kann und soll.

  • Wenn nicht: Ignorier alles um die App und konzentrier dich auf andere Kanäle (was nicht die schlechteste Idee ist).
  • Wenn doch: Mach dich jetzt schon mal mit der App vertraut, schau was andere machen und überlege, ob du irgendwas davon übernehmen kannst.

Trend 2: Marketing wird Conversational

Wenn wir mal ganz ehrlich sind, ist Social Media Marketing immer noch mehr Marketing als Social. Wie oft lande ich auf Instagram Profilen, auf denen Produkt nach Produkt nach Produkt gepostet wird mit der klaren Aufforderung: Kaufe jetzt sofort oder deine Katze explodiert.

Instagram hat schon 2019 einiges unternommen, um die Plattform sozialer zu machen. Interaktionen sind zu dem Reichweitenbooster schlechthin geworden – und viele haben sich angepasst.

2020 geht es noch einen Schritt weiter. Da geht es von 1:viele zu 1:1.

WhatsApp zum Beispiel hat zum 07.12.2019 die Newsletter-Funktion eingestellt und erlaubt mit WhatsApp Business nur noch den direkten Austausch zwischen Unternehmen und Kunden. Die Plattformen soll kein Kanal für Massenkommunikation sein.

Wir alle wollen uns nicht mehr von Unternehmen anschreien lassen. Wir wollen nicht täglich mit drölfzigtausend Marketing-Kampagnen bombardiert werden. Wir wollen echte Kommunikation. Im Optimalfall mit Menschen.

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Das Marktforschungsinstitut Gartner sagt genau aus diesem Grund ein großes Wachstum für Messenger heraus: Die Anfragen sollen sich jedes Jahr verdoppeln. Du musst kein großer Mathematiker sein, um zu erkennen, dass in wenigen Jahren kaum noch jemand an Messengern vorbeikommt.

Damit vermischen sich auch Marketing und Kundenservice und der direkte Kontakt wird zu einem wichtigen Touchpoints in den Customer Journeys.

Wenn mich jetzt aber jeden Tag 200 Anfragen erreichen, komme ich irgendwann an den Punkt, wo ich außer Nachrichten zu beantworten zu nichts mehr komme. Doch auch dafür steht die Lösung schon bereit: Chatbots.

Aber wer möchte schon mit einem Chatbot schreiben, der ganz offensichtlich nicht auf meine Bedürfnisse eingeht. Deshalb Finger weg von Bots, die nur Inhalte der Website kopieren oder dahin verlinken.

Auch ein Chatbot muss Mehrwert bieten und dem Kunden das Gefühl geben, gut aufgehoben zu sein. Dann kann es vom Conversational Marketing sogar zum Conversational Commerce direkt über die Messenger-Plattform kommen.

Trend 3: Influencer Marketing wächst weiter – aber anders

Was machen Influencer eigentlich ohne Likes?

Auf diese Frage müssen Unternehmen und Instagram-Influencer in den nächsten Monaten eine Antwort finden, denn Instagram plant ganz offensichtlich die Likes abzuschaffen. Ein der wichtigsten Kennzahlen für Influencer-Kampagnen geht damit verloren.

Aber nicht nur das stellt die Influencer-Branche vor eine Herausforderung. Auch das Thema Authentizität bzw. Glaubwürdigkeit spielt eine immer größere Rolle. Oft kommt es bei großen Influencern vor, dass sie heute für dein Produkt und morgen für das deiner Konkurrenz werben. Da ist es schwierig zu entscheiden, was echte Empfehlung und was nur gekaufte Meinung ist. Die positive Wirkung verpufft.

Eine Lösung können sogenannte Micro-Influencer sein. Die haben zwar weit weniger Follower (so 5.000 – 100.000), dafür aber eine klar abgesteckte Zielgruppe und einen engen Draht zu ihrer Community. Werbung machen sie in der Regel nur für Produkte, die in ihre Nische passen und mit denen sie sich identifizieren können. Das macht das Verkaufen direkt unauffälliger, natürlicher und damit erfolgreicher.

Aller Widrigkeiten zum Trotz sind und bleiben Influencer einflussreich (im wahrsten Sinne des Wortes). Denn wir stehen nun mal einfach auf Empfehlungen. Haben wir früher Entscheidungen abgesichert, indem wir unsere Familie und Freunde gefragt haben, so hat sich heute der Dunstkreis vergrößert. Das Vertrauen in Fremde scheint oft unglaublich hoch zu sein – oder doch nicht mehr?!

Trend 4: Social bedeutet Shopping

Vom lokalen Geschäft zum Online-Shop zu Social Shopping – unser Shopping-Erlebnis hat sich in den letzten Jahren ganz schön verändert. Dabei wurden wir verwöhnt: Wir wollen nicht mehr mit dem Einkauf warten; wenn wir etwas Schönes sehen, wollen wir direkt an Ort und Stelle kaufen.

Mit Instagram und Pinterest haben sich schon zwei große Plattformen auf diesen Wunsch eingestellt. Während Instagram sogar bereits den gesamten Prozess inklusive Bezahlung selbst abwickelt, leitet Pinterest (noch) auf den entsprechenden Online-Shop weiter. Informationen zu Preis und Verfügbarkeit gibt es aber schon direkt im Pin.

Pinterest kann aber noch mehr: Neben dem klassischen „online sehen – online kaufen“ funktioniert auch „offline sehen – online kaufen“. Pinterest Lens schafft es, dass wir Produkte, die wir in der analogen Welt sehen dank visueller Suche direkt online (also auf Pinterest) finden können.

Social Media werden also (trotz seiner sozialen Natur) immer mehr zur Verkaufsplattform. Andersrum wachsen aber auch Online-Shops über sich hinaus und binden immer mehr soziale Elemente (Chats, Bewertungen & Co.) ein. Schließlich will der Nutzer auch hier Mehrwert.

Ein ganz besonders innovativen Ansatz verfolgt hier Groupify. Hier können Nutzer gemeinsam online shoppen.

Trend 5: AR und VR werden immer wichtiger

Klar, Augmented und Virtual Reality sind schon lange ein Thema. Aber über Instagram bekommen sie 2020 für noch mehr Unternehmen eine Bedeutung. Der Grund: Face Filter.

Die sind der neue heiße Scheiß. Bekannte Influencer wie Carmushka werden damit schon jetzt (noch) bekannter. Oder hast du noch nie den Moody Up-Filter gesehen, der gerade wohl jede zweite Story schmückt (meine übrigens auch).

Auf Snapchat sind diese Filter natürlich schon fast kalter Kaffee. Trotzdem scheinen sie ihren Reiz noch nicht verloren zu haben.

Die Technologie kann aber nicht nur Spaß. Wie wäre es in 2020 Produkte über AR direkt auch Instagram anzuprobieren?! Wir dürfen gespannt sein, was hier noch auf den Markt kommt.

Trend 6: Nichts geht mehr ohne (authentische) Videos

Videos sind schon lange nicht mehr nur auf YouTube. Kaum eine Social Media Plattform kommt heute noch an Videos vorbei. Cisco prognostiziert in einer Studie, dass bis 2022 82% aller Inhalte Videos sein werden.

Das merkt man den Plattformen jetzt schon an: Video Pins, IGTVs, Stories – Videos breiten sich immer weiter aus. Und Content Creator, die bewegten Content erstellen, werden mit höheren Reichweiten und mehr Interaktion belohnt.

Wenn du noch keine Videos erstellst, solltest du dich spätestens 2020 damit beschäftigen. Glücklicherweise gibt es mittlerweile auch für alle Nicht-Videografen tolle Hilfsmittel in Form von Apps. So kannst du z. B. in Canva Videos einfügen oder direkt den ganzen Post animieren.

Wenn du noch einfacher starten möchtest, sind Instagram (und Facebook) Stories genau das Richtige für dich. Hier muss nicht alles perfekt sein und du kannst dich langsam an das Thema herantasten. Deine Follower werden es total spannend finden, dich auf deinem Weg zum Video-Profi zu begleiten.

Stories sind aber nicht nur zum Üben da, sondern bieten dir eine Plattform jenseits des durchdesignten Instagram Feeds. Du kannst hier persönliche Erlebnisse teilen und dich damit selbst nahbarer machen. Oder du spielst einfach ein bisschen mit der allgegenwärtigen FOMO (fear of missing out = die Angst, etwas zu verpassen) und gibst erste Einblicke in neue Produkte. Mit Interaktionsstickern kannst du hier auch direkt deine Community mit einbinden.

Wenn, du mehr zu dem Thema wissen willst, findest du hier neun einfache Tipps für die perfekte Instagram Story.

Neben vorproduzierten Videos werden auch Live-Videos eine immer größere Bedeutung bekommen.

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Wie geht es mit IGTV weiter?

Als IGTV 2018 gelauncht wurde, galt es als DAS neue Format für Instagram. Doch schnell wurde es leise. Immer wieder wurden Wiederbelebungsversuche unternommen, aber so richtig konnte es sich noch nicht durchsetzen.

Ich persönlich habe es auch mal mit zwei, drei Videos versucht, aber die Resonanz war weit entfernt von den Lobeshymnen, die Instagram unters Volk gebracht hat.

Instagram gibt aber nicht auf, um anderen Plattformen (wie Snap Original Shows) das Feld zu überlassen. Video-Content ist die Zukunft und ich bin mir sicher, dass Mark Zuckerberg und Co. schon fleißig die Köpfe zusammenstecken, um mehr aus IGTV rauszuholen.

Mal sehen, wo es hinführt.

Fazit

2020 hat einiges zu bieten. Viele der Themen haben wir jetzt schon als kleine Randnotiz bemerkt, sind sie aber noch nicht aktiv angegangen. Das sollten wir jetzt aber tun.

Die To-Do-Liste wird also ganz bestimmt nicht kürzer.

Stürme jetzt aber nicht direkt los und setze alle Trends um. Nimm dir lieber die Zeit die Trends in Ruhe für dich zu bewerten. Denn auch, wenn alle diese Trends wichtig sind, sind die nicht für jeden gleich relevant.

Ein Zigarrenhändler (der womöglich noch nicht einmal auf Instagram so richtig angekommen ist) wird so mit TikTok eher weniger Erfolg haben. Für junge Lifestyle-Marken – und die, die es werden wollen – könnte sich ein bisschen Mut hier auszahlen.

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