Yoast SEO – Das SEO-Plugin (nicht nur) für Anfänger
Du kennst Batman. Ein ganz normaler Mensch, der ganz heimlich, still und leise Mitmenschen in Not hilft. Dafür brauchte er einen kleinen Helfer: Robin.
Du möchtest deinen Nutzern auch helfen – allerdings nicht heimlich, sondern laut und stark. Du schreist fast, weil du so viel zu sagen hast. Damit man dich hört, brauchst du auch einen kleinen Helfer: Das Yoast SEO-Plugin.
Was ist Yoast SEO?
Yoast SEO ist eines DER WordPress-Plugins überhaupt. Du kannst damit ganz einfach deine Website und/oder deinen Blog für Suchmaschinen optimieren und so besser ranken.
Eins ist klar: Wer oben steht, wird gehört – ab Seite 2 versauerst du im Nirvana.
Das Plugin hilft dir Probleme bei den Keywords und im Aufbau deines Texts zu finden und gibt dir direkte Verbesserungsvorschläge. Es arbeitet dabei mit einem Ampelsystem, wodurch du ruckzuck siehst, wo du noch nicht ganz sauber gearbeitet hast.
Yoast SEO hat sich mittlerweile fast überall durchgesetzt und ist sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene eine große Hilfe. Hier die wichtigsten Vorteile im Überblick:
- Die Basis-Variante (die schon ausreicht) ist komplett kostenlos.
- Es ist einfach und intuitiv zu bedienen.
- Es bietet alles Wichtige auf einen Blick und ist so sehr praktisch.
- Das Plugin wird viel genutzt und so ständig aktualisiert.
- Die vielen Nutzer haben fast jedes mögliche Problem schon gelöst. Online gibt es viele Ressourcen.
Wie richte ich Yoast SEO ein?
Zu allererst musst du das Plugin installieren. Dafür gehst du einfach ins Backend deiner Website und suchst unter „Plugins“ und „Installieren“ nach Yoast SEO. Wenn das Plugin fertig installiert ist, kannst du es direkt aktivieren und los geht’s.
Unten in der linken Seite erscheint jetzt der neue Menüpunkt „SEO“. Hier machst du jetzt die Grundeinstellungen für das Plugin. Wir gehen alles Schritt für Schritt zusammen durch.
1. Allgemein
Hier siehst du auf der ersten Seite sofort, ob es irgendwelche Probleme mit deiner Website gibt. Im Optimalfall sieht es aber so aus:
Gehen wir weiter zu „Funktionen“. Hier geht es darum, welche Tools von Yoast SEO du alle nutzen möchtest. Für das volle Erlebnis lässt du am besten alle aktiviert. Die erweiterten Einstellungen für Autoren solltest du deaktivieren (witzigerweise also „An“), damit deine Autoren Beiträge beispielsweise nicht von der Indexierung ausschließen können.
Vorsicht ist besser als Nachsicht.
Im Abschnitt „Webmaster Tools“ kannst du deine Google Search Console verbinden. Das ist aber nur notwendig, wenn deine Website noch nicht verifiziert ist.
2. Darstellung in der Suche
Jetzt geht es an’s Eingemachte, denn es geht darum, wie deine Website bei Google & Co. angezeigt wird. Diese Einstellungen sind wichtig, damit du die Klickwahrscheinlich auf deinen Eintrag in den Suchmaschinenergebnissen (SERPs) erhöhst.
Wir sprechen hiervon:
Als erstes legst du fest, wie die einzelnen Elemente in deinem Titel voneinander getrennt werden sollen. Dabei hast du 14 verschiedene Möglichkeiten. In meinem Fall ist es ein einfacher Bindestrich. Hier kannst du einfach mal ausprobieren, was für dich am besten passt.
Anschließend legst du den Titel deiner Website fest. Den kannst du entweder per Hand eingeben oder über Platzhalter definieren. Ich empfehle dir die Platzhalter zu nutzen, weil sie sich automatisch anpassen, wenn du etwas ändern solltest. Über „Codeschnipsel-Variable einsetzen“ hilft Yoast dir, den Titel richtig zusammenzusetzen. Überlege dir hier einfach, wie deine Seiten in Google angezeigt werden sollen.
Ganz wichtig ist auch die Meta Description. Hier solltest du unbedingt in 160 Zeichen knackig formulieren, was deine Nutzer bei dir erwartet.
Als letztes gibst du Google noch ein wenig Futter über den Inhaber der Seite. Das hilft Google besser zu verstehen, um was für eine Seite es sich handelt.
Im nächsten Schritt gehst du weiter zu „Inhaltstypen“. Hier kannst du festlegen, wie deine Seiten und Beiträge bei Google angezeigt werden.
Die Fragen, ob Beiträge und Seiten bei Google angezeigt werden sollen, musst du auf jeden Fall bejahen – sonst bringen deine ganzen SEO-Bemühungen nichts. Das Datum solltest du bei Seiten aber deaktivieren. Bei Beiträgen liegt die Entscheidung bei dir: Ist es wichtig, weil du z.B. ein saisonales Thema hast? Oder erstellst du zeitlosen (Evergreen) Content? Im letzteren Fall kannst du das Datum ausblenden.
Die Yoast SEO Meta-Box solltest du auf jeden Fall (und für alle Inhalte) aktivieren, denn da passiert später die ganze SEO-Magie.
Auch hier legst du wieder fest, wie dein Titel aussehen soll. Das Feld Meta Description lässt du frei, denn bei allen Beiträgen und Seiten wirst du später eine individuelle Meta Description eingeben.
Übrigens, beim Punkt „Taxonomien“ findest du eine solche Übersicht noch für Kategorien, Schlagwörter und Beitragsformate. Hier würde ich dir empfehlen, die Inhalte bei Google nicht anzeigen zu lassen, da es dadurch unschöne Suchergebnisse bzw. Duplicate Content geben kann. Ist ein Blogpost von dir in mehreren Kategorien, wird das manchmal als verschiedene Seiten gerechnet.
Im Punkt „Medien“ kannst du den Schieber auf „Ja“ lassen. So hast du die Möglichkeit deine Bilder unter der Anhang-URL noch einmal in größer anzeigen zu lassen.
Die weiteren Punkte sind weniger relevant für die Suchmaschinenoptimierung. Deshalb wenden wir uns lieber den weitaus wichtigeren Kategorien zu.
3. Suchkonsole
Wenn du die Google Search Console verbunden hast, findest du hier alle Fehlermeldungen. Am häufigsten sind hier Seiten gelistet, die beim Crawlen von Google nicht gefunden wurden. Das kann zum Beispiel passieren, wenn du Seiten oder Posts löschst.
Du solltest alle Fehler beheben (z.B. durch Weiterleitungen) und sie dann „als korrigiert markieren“. Dadurch verschwinden sie auch automatisch aus deiner Google Search Console.
4. Social
Die Zeiten, in denen Suchmaschinenoptimierung hieß nur möglichst viele Keywords auf deine Website zu knallen, sind lange vorbei. Mittlerweile geht SEO über deine Website hinaus: Auch Social Media ist wichtig, denn es liefert wertvolle Nutzersignale.
Wenn du deine sozialen Kanäle im Yoast SEO Plugin hinterlegst, bekommt Google einen kleinen Hinweis, welche Accounts zu dir gehören. Du hast du die Chance acht der wichtigsten Plattformen eingeben. Google+ kannst du natürlich vernachlässigen, weil es kürzlich geschlossen wurde.
Für Facebook, Twitter und Pinterest kannst du noch weitere Einstellungen vornehmen.
Bei Facebook kannst du genau festlegen, welche Informationen übertragen werden, wenn ein Link von deiner Website geteilt wird. Außerdem kannst du hier Bilder hinterlegen, die für dein Link deiner Homepage und für Links, die kein Bild haben angezeigt werden. Die Fotos sollten natürlich die Facebook-Vorgaben (derzeit 1.200 x 630 px) erfüllen.
Wenn du die Open Graph Meta Daten aktivierst, fügst das Plugin deinem Quellcode wichtige Infos zu, damit Facebook deine Seite besser darstellen kann.
Für Twitter gilt Ähnliches. Hier kannst du außerdem auswählen, wie deine Beiträge standardmäßig aussehen sollen.
Für Pinterest kannst du deine Website-Verifizierung ganz einfach über das Yoast SEO Plugin abwickeln. Wenn du den Meta-Tag von Pinterest nicht händisch in deinen Quellcode einfügen möchtest, kannst du ihn einfach im Plugin in das entsprechende Feld eingeben.
Die Open-Graph-Daten bekommt Pinterest, wenn der Schieber im Reiter Facebook aktiviert ist.
5. Werkzeuge
Unter „Werkzeuge“ gibt es noch einmal drei Funktionen:
- Import und Export: Hiermit kannst du Einstellungen von anderen Seiten oder SEO Plugins importieren oder sie exportieren. So kannst du die Einstellungen auf jede beliebige Website übertragen (z.B. wenn deine Website umzieht).
- Datei-Editor: Unter diesem Punkt kannst du deine robots.txt-Datei und deine ht.access-Datei anpassen, ohne einen FTP-Filemanager zu nutzen. Bevor du hier etwas änderst, solltest du aber auf jeden Fall ein Backup machen.
- Massenbearbeitung: Der Name ist Programm. Hier siehst du auf einen Blick alle deine Seiten und Beiträge und kannst die Meta Title und Meta Descriptions in einem Abwasch aktualisieren. Das spart Zeit, wenn du eine SEO-Generalüberholung machst und nicht in jeden Beitrag bzw. in jede Seite einzeln reingehen möchtest.
Es ist vollbracht. Du hast alle wichtigen Einstellungen erfolgreich angepasst und kannst dich wieder auf deinen Content konzentrieren. Jetzt kommt der wirklich spannende Teil.
Wie optimiere ich mit Yoast SEO meine Seiten und Beiträge?
Du findest unter jedem Beitrag jetzt die Yoast SEO Meta Box. Erinnerst du dich noch daran? Die solltest du in der Einrichtung unbedingt aktiviert lassen. Diese Box zeigt dir, was an einem Artikel schon gut ist und was du noch verbessern musst – natürlich immer bezogen auf Google.
Wenn du auf „Code-Snippet bearbeiten“ klickst, kannst du den Seitentitel und die Meta Description und den Permalink anpassen.
Der Permalink ist deine URL. Achte darauf, dass sie sprechend und nicht zu lang ist. Die Meta Description sollte max. 160 Zeichen lang sein und einen Call-to-Action enthalten. Wenn du hierzu mehr Details brauchst, schau am besten mal in meinem Artikel zu den SEO-Basics vorbei.
Der Schieber unter dem SEO-Titel und auch in der Meta-Beschreibung wird grün, sobald du die passende Länge erreicht hast.
Der wichtige Teil für deine Suchmaschinenoptimierung ist ganz unten: die Auswertung deines Inhalts.
Die Content-Analyse
Die Analyse ist in drei Teilen aufgebaut: Probleme – Verbesserungen – Gute Ergebnisse. Das Ampelsystem erklärt das ganz gut:
- Grün = Alles im Lot (gute Ergebnisse)
- Orange = Du versaust es nicht komplett, aber es geht besser (Verbesserungen)
- Rot = Das geht gar nicht! Sofort ändern (Probleme)
Diese Ergebnisse erscheinen aber erst, wenn du eine Fokus-Schlüsselphrase (= dein Hauptkeyword) eingegeben hast. Falls du gar nicht weißt, wovon ich hier rede, erkläre ich dir alles in meinem Artikel zur Keyword-Recherche.
Jetzt kommt aber das Problem am Problem: Nicht alle Fehler, die dir das Plugin anzeigt, sind auch wirklich welche.
Yoast SEO erkennt (anders als Google) keine Synonyme und kann deine Texte deshalb nur auf EIN Keyword untersuchen. Möchtest du deinen Text z.B. auf frühlingsblumen pflanzen optimieren, werden alle anderen Konstruktionen (auch: Die Frühlingsblumen werden in der Regel im April gepflanzt) von Yoast nicht weiter berücksichtigt.
Kommt bei dir also die Fehlermeldung, dass dein Keyword an den wichtigen Stellen nicht gefunden wird, kann es sein, dass die Phrase einfach nur ein klein wenig anders geschrieben ist. Überprüfe noch einmal, ob dem Leser sofort klar wird, worum es geht.
Den Punkt mit der Keyword-Dichte kannst du komplett vergessen. Das stammt noch aus längst vergangenen SEO-Zeiten. Heute muss dein Keyword nicht mehr besonders häufig im Text vorkommen, weil du auch mit Synonymen arbeiten kannst.
Die Social Media-Optimierung
Wenn du deinen Beitrag in den sozialen Medien teilen willst, kannst du in der Yoast SEO Meta Box unter dem kleinen „Teilen“-Symbol noch die Texte und das Bild anpassen. So wird dein Beitragsbild im Zweifel nicht von Facebook oder Twitter böswillig auf die eigenen Formate zugeschnitten
Gibst du beim Text nichts ein, wird die Meta Description verwendet. Falls du auf deiner Website siezt und bei Facebook duzt ist es sinnvoll die Beschreibung hier anzupassen.
Weitere Einstellungen
Bei dem Zahnrad-Symbol kannst du noch ein paar technische Einstellungen vornehmen. Du kannst hier die Inhalte von der Indexierung bei Google ausschließen oder Google sagen, dass die Links nicht so wichtig für den Inhalt sind. Das ist aber nur selten notwendig, denn in der Regel soll dein Content ja gefunden werden. Ausnahmen können die Datenschutzerklärung und das Impressum sein, da diese Seiten keine Bedeutung für Google haben.
Eine Canonical URL brauchst du, wenn dein Content nur eine Kopie (z.B. eine Pressemitteilung) ist. Damit zeigst du Google, was der Original-Text ist und umgehst so, dass Duplicate Content entsteht.
Die Lesbarkeits-Analyse
Technisch haben wir jetzt alles ziemlich gut optimiert. Aber das Auge isst ja bekanntlich auch mit. Deshalb bietet Yoast SEO dir auch noch eine Analyse der Text-Struktur.
Sind deine Sätze und Abschnitte zu lang? Hast du zu wenig Überschriften? Ist dein Text zu passiv oder zu verschachtelt?
All diese Punkte können für eine kürzere Verweildauer und eine höhere Absprungrate sorgen. Kein Leser möchte 1.500 Wörter stumpf aneinandergereiht lesen. Diese Nutzersignale sind wichtige Hinweise für Google und können sich so auf dein Ranking auswirken.
Du solltest die Lesbarkeits-Analyse aber nicht zu ernst nehmen. Guck dir am Ende die Verbesserungsvorschläge an und lies den Text noch einmal in Ruhe. Wenn dein Sprachgefühl grünes Licht gibt, darf die Yoast-Ampel auch auf rot oder orange sein.
Fazit
Na, bist du auch überzeugt?
Ich veröffentliche keinen Beitrag und keine Seite mehr ohne, dass ich alles in der Meta Box gecheckt hab. Frei nach dem Motto „ohne meinen Anwalt sage ich nichts“. Dabei muss aber nicht jeder Punkt auf grün sein – ist es bei diesem Beitrag auch nicht. Aber das Yoast SEO Plugin hat mich an meine Verlinkungen erinnert, die ich sonst sicher wieder vergessen hätte.
Zugegeben – die Einrichtung braucht ein bisschen, aber es lohnt sich, denn so siehst du auf einen Blick, was deinem Content noch fehlt, um Google zu begeistern.
Moin, ich bin Carina, Content Marketing Expertin aus Leidenschaft. Ich zeige dir hier, wie du dir einen Blog aufbaust, der dir Wunschkunden bringt – mit SEO, den Themen, die deine Zielgruppe genau ins Herz treffen, und einer großen Portion Empathie.
Seit über 6 Jahren bin ich als IHK-zertifizierte Online Marketing Managerin im Online und Content Marketing unterwegs und habe dabei in vielen Branchen gearbeitet: Reisen & Tourismus, Baumarkt & DIY, Geschenkideen, Ernährungsberatung, Ordnungscoaching, Buchhaltung und viele mehr.
Am Content Marketing liebe ich besonders Kombi aus Kreativität, Strategie und Datenanalyse – und wie es mir erlaubt auch mit meiner leisen und introvertierten Art Kunden zu gewinnen.
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