Wie du mit Google Analytics Pinterest analysierst
Nehmen wir heute mal an, du bist marketingtechnisch auf Instagram und Pinterest unterwegs. Für Pinterest brauchst du vielleicht drei Stunden in der Woche. Multiplizier das mal mit deinem Stundensatz, dann weißt du, wie viel dich Pinterest pro Woche kostet.
[Nochmal ganz klar: Wenn du Pinterest für dein Business nutzen möchtest, ist das Marketing und kein Hobby.]
Aber lohnen sich die X Euro, die du dafür ausgibst? Bekommst du dadurch neue Kunden und steigerst deine Umsätze?
Zuckst du gerade mit den Schultern und versuchst dich unauffällig hinter deinem Bildschirm zu verkriechen?
Ich sehe dich!
Immer nur zu machen und nie zu gucken, ob es überhaupt gut ist bzw. was daran gut ist, ist wie Essen kochen ohne es zu essen. Total doof, oder?
Die Online-Welt macht es uns aber einfach. Nachdem ich dir schon gezeigt habe, wie die Pinterest Analytics funktionieren, zeige ich dir heute noch ein zweites Tool, mit dem du überprüfen kannst wie erfolgreich du schon bist: Google Analytics.
Ich nehme dich heute mit auf eine kleine, aber intensive Reise durch Ziele, Trackingparameter und Conversions. Lass und keine Zeit verlieren und direkt starten.
Schritt 1: Google Analytics einrichten
Fangen wir mal ganz langsam an: Du bindest Google Analytics auf deiner Website ein.
Um ehrlich zu sein hoffe ich, dass du das schon lange gemacht hast, denn auch ohne Pinterest ist es wichtig zu wissen, was auf der Website passiert. Wenn das bei dir der Fall ist, kannst du direkt zu Schritt 2 springen.
Für alle anderen gibt es noch einmal einen kurzen Crashkurs.
Google Analytics ist DAS Website-Analyse-Tool. Du kannst damit komplett kostenlos auswerten
- … wer auf deine Website kommt (demografische Daten)
- … woher deine Nutzer kommen
- … welche Seiten sich deine Besucher am meisten anschauen
- … wie die Conversion Rate aussieht
Und natürlich:
- … wie gut dein Pinterest-Marketing funktioniert.
Eine genaue Anleitung wie Google Analytics funktioniert und wie du es bei dir einrichtest, findest du in meinem Web-Analytics Guide.
Was noch wichtig zu wissen ist: Google Analytics liefert erst ab der Einrichtung Daten. Wenn du also jetzt erst mit dem Analyse-Tool anfängst, fehlen dir die Vergleichswerte. Du kannst nach drei Wochen daher nicht sagen, ob du irgendwas besser oder schlechter machst.
Du musst deshalb erst einmal ein wenig abwarten bevor du was auf die Google-Daten geben kannst. Bis dahin hast du aber ja noch deine Pinterest Analytics.
Schritt 2: Ziele definieren
Wenn du jetzt alles eingerichtet hast und nach ein paar Wochen das erste Mal so richtig in die Zahlen guckst, könntest du folgendes sehen:
- 5.000 Website-Besucher pro Monat
- 2.000 davon über Pinterest
Was sagen dir diese Daten jetzt? Ist das gut oder schlecht?
Zahlen an sich haben erst einmal gar keine Aussagekraft. Es sind einfach nur Zahlen. Den Sinn musst du ihnen geben und dafür brauchst du Ziele.
Als erstes solltest du dich deshalb fragen:
Was soll nach dem Klick auf deine Website passieren? Was soll ein Besucher machen, der auf einen deiner Pins geklickt hat?
Typische Beispiele wären hier:
- Sich über dein Angebot informieren (also bestimmte Seiten aufrufen)
- Sich für deinen Newsletter anmelden
- Einen Termin bei dir buchen bzw. dir eine Kontaktanfrage schicken
- Etwas kaufen
Jetzt willst du natürlich auch wissen, wie gut du es schaffst, dieses Ziel zu erreichen.
Spielen wir das mal an einem Beispiel durch: Du möchtest mehr Leads.
Leads bedeuten in deinem Fall Newsletter-Anmeldungen. Du erstellst also Pins für dein Freebie und guckst dir an, was passiert. Zwei Zahlen sollten dabei eine besonders große Aufmerksamkeit bekommen:
- Wie viele Nutzer kommen auf deiner „Danke“-Seite für den Newsletter an.
- Wie ist die Conversion Rate (also wie viele der Website-Nutzer melden sich auch wirklich dafür an)?
Dafür kannst du dir Zielvorhaben direkt in Google Analytics einrichten. Wie das geht, erkläre ich dir auch in meinem Web-Analytics-Guide.
Wenn du dir dazu dann die Auswertung ansiehst, kannst du genau filtern, wie viele der Newsletter-Anmeldungen über Pinterest gekommen sind.
Dafür gehst du einfach auf Conversions > Übersicht und kannst unten bei „Zielvorhaben“ auf „Quelle/Medium“ und siehst da genau, wie viele Abonnenten über welchen Kanal gekommen sind.
Schritt 3: UTM-Parameter nutzen
Das Wort „UTM-Parameter“ hast du wahrscheinlich noch nie gehört, oder? Das ist gar nicht schlimm.
Wenn du deinen Pinterest-Traffic auswerten willst, hast du ein Problem. Google Analytics kann dir nicht ohne weiteres sagen, welche Blogposts am meisten Benutzer auf deine Website bringen. Dabei musst du ihm ein bisschen helfen.
UTM- oder auch Tracking-Parameter kannst du wie eine Art Ausweis für deinen Traffic verstehen. Da steht genau drin, wo dieser Nutzer herkommt. Er selbst merkt kaum, dass er diese Informationen mitliefert. Gucken wir uns das mal:
Ohne UTM-Parameter:
Mit UTM-Parameter:
Die URL ist länger geworden, aber wer guckt sich die schon genau an?
Ich kann jetzt aber sehen, dass der Nutzer
- … über Pinterest gekommen ist
- … auf einen Post bzw. Pin geklickt hat (z.B. im Vergleich zu einer Anzeige)
- … sich für den Blogpost „Die ersten Schritte – Wie du Pinterest für dein Unternehmen nutzt“ interessiert hat
- … und einen Pin mit Design „12“ ansprechend fand
Die ersten drei Punkte sind ein Muss, der letzte ist ein Kann. Mit dem letzten Parameter kannst du genau nachvollziehen, welche deiner Pin-Varianten am meisten Anklang gefunden haben.
Damit du da nicht den Überblick verlierst, solltest du dir eine Excel-Liste (oder Ähnliches) anlegen und genau festhalten, welches Design sich auf welchen Pin bezieht.
Jetzt ist natürlich noch die große Frage, wie du diese Daten in deine URL kriegst. Dafür nutzt du am besten den kostenlosen Campaign URL Builder direkt von Google.
Website URL: Hier gibst du die normale URL deines Blogposts oder deiner Seite ein.
Campaign Source: Hier gibst du die Quelle an, also „pinterest“
Campaign Medium: Hier gibst du an, um welche „Art“ von Marketing es sich handelt. In diesem Fall ist es ein einfacher Post.
Campaign Name: Vergib hier einen eindeutigen Namen. Dieser wird dann auch in den Analytics angezeigt.
Campaign Term: Hier brauchst du nichts eingeben. Dieses Feld ist nur für Google Anzeigen notwendig.
Campaign Content: Hier kannst du die verschiedenen Designs kennzeichnen.
Du solltest dich hier einmal für eine Schreibweise entscheiden. Die Unterscheidung zwischen Groß- und Kleinschreibung sind z. B. für Google schon zwei verschiedene Kategorien.
Die Daten dazu findest du anschließend in Google Analytics unter „Akquisition“ > „Kampagnen“ > „Alle Kampagnen“.
Schritt 4: Ergebnisse analysieren
Super, du weißt jetzt, was du wie und warum messen willst. Jetzt geht es an die Umsetzung. Ich empfehle dir, dir mindestens einmal pro Monat die Zeit zu nehmen, um in deine Zahlen zu gucken.
Wenn du am Anfang erst einmal richtig mit Google Analytics warm werden und ein Gefühl dafür bekommen willst, kannst du auch wöchentlich reingucken. Verfall dann aber nicht gleich in Panik, wenn mal eine Woche nicht so gut läuft.
Um deine Zahlen über die Wochen, Monate und Jahre vergleichen zu können, legst du dir am besten eine Excel-Datei mit all deinen wichtigen Kennzahlen an. Das muss nichts Spektakuläres sein. Hier geht es um die Funktionalität.
Wie am Anfang schon erwähnt, kannst du fast alles analysieren. Ich gebe dir mal einen kleinen Einblick, welche Zahlen für mich besonders wichtig sind.
1. Gesamttraffic von Pinterest
Zuerst schau ich mir an, wie viel Traffic ich insgesamt auf meinen Blog leiten konnte. Traffic alleine bringt natürlich noch nichts, denn wenn 10.000 Nutzer auf meiner Website gar nichts machen und sofort wieder gehen, habe ich auch nicht gewonnen, aber kein Traffic bringt eben auch keine Kunden.
Außerdem ist viel Traffic ein gutes Zeichen dafür, dass meine Pins den Pinterest-Nutzern oft angezeigt werden und somit, dass mein Pinterest-SEO gut funktioniert.
Um dir den Gesamttraffic anzeigen zu lassen, gehst du auf „Akquisition“ > „Alle Zugriffe“ > „Quelle/Medium“. Da siehst du, von welchem Kanal wie viele Nutzer kamen.
Pinterest ist hoffentlich recht weit oben. ABER: Es gibt pinterest.de, pinterest.com, usw. Deshalb gibst du am besten oben rechts im Suchfeld „pinterest“ ein. Damit bekommst du allen Traffic über Pinterest angezeigt.
2. Blogposts
Mein zweiter Blick gilt den verschiedenen Blogposts: Welche Themen sind besonders gut angekommen und welche waren eher weniger interessant? Das hilft mir meine Zielgruppe noch besser kennenzulernen und so auch meine Contentplanung zu optimieren.
Du siehst diese Daten über „Akquisition“ > „Kampagnen“ > „alle Kampagnen“.
3. Einzelne Pins
Wenn du nicht nur wissen willst, welche Blogposts spannend waren, sondern auch genau, welcher Pin die meisten Klicks gebracht hat, kannst du auf „Akquisition“ > „Alle Zugriffe“ > „Verweise“ klicken. Hier siehst du Daten für jeden einzelnen Pin. Allerdings siehst du da nur die Pin-URL, die in etwa so aussieht:
Du müsstest also jeden Link einzeln durchklicken. Am besten nimmst du dir dafür aber nur die besten 25 vor.
Alternativ kannst du hier aber auch wieder die UTM-Parameter nutzen – wenn du den Punkt „Campaign Content“ gepflegt hast. So kannst du auch pro Blogpost gucken, welcher Pin am besten performt hat.
Dafür klickst du auf „Akquisition“ > „Kampagnen“ > „alle Kampagnen“ und wählst dann eine der Kampagnen aus. Wenn du jetzt zwischen dem Graphen und den Zahlen bei „Sekundäre Dimension“ im Bereich „Werbung“ das Feld „Anzeigeninhalt auswählst, werden dir alle Designs angezeigt, die du bei den UTM-Parameter unter Campaign Content benannt hast.
4. Zielvorhaben
Natürlich möchte ich auch wissen, wie gut meine Website schon auf meine Ziele ausgerichtet wird. Deshalb schau ich mir regelmäßig die Zielvorhaben an. Ist die Conversion Rate unter 1%, ist ein eindeutiges Signal, dass ich meine Nutzer klarer zu meinen Zielen führen muss.
Klicke hierfür auf „Conversions“ > „Zielvorhaben“ > „Übersicht“.
Meldet sich z. B. niemand für meinen Newsletter an, kann ich mir überlegen, ob vielleicht das Anmeldeformular zu kompliziert oder einfach zu unsichtbar ist. Oder mache ich vielleicht nicht gut genug klar, warum es sich lohnt, sich anzumelden?
5. Vergleich mit anderen Traffic-Quellen
Als letztes schau ich mir noch an, wie Pinterest im Vergleich mit anderen Quellen wie Google oder Instagram abschneidet. Das hilft mir dabei zu entscheiden, auf welche Plattform ich mich besonders konzentrieren sollte (entweder, weil sie besonders viel Traffic bringt oder weil sie noch nicht genug Traffic bringt).
Dafür gehe ich auf „Akquisition“ > „Alle Zugriffe“ > „Channels“ und sehe auf einen Blick alle wichtigen Daten zu allen Plattformen.
Übrigens: Wenn du UTM-Parameter nutzt, findest du Pinterest unter „Others“.
Schritt 5: Pin-Strategie optimieren
Nachdem du jetzt ganz viele Daten analysiert hast, heißt es, die Erkenntnisse auch zu nutzen.
Was bedeutet das konkret?
Erst einmal solltest du dir zwei Fragen stellen:
- Was läuft schon gut?
- Was sollte ich verbessern?
Versuche in beiden Kategorien Muster zu finden: Kommt ein Design besonders gut an? Oder ist ein bestimmtes Thema eingeschlagen wie eine Bombe?
Mit diesen Mustern im Hinterkopf erstellst du dann neue Pins. Hier mal ein paar Vorschläge, wie du das machen kannst:
- Erstelle neue Pins, die ähnlich aussehen und getextet sind wie deine besten Pins
- Erstelle mehr Pins in anderen Designs für deine klickstärksten Blogposts / Seiten
Aber Achtung: Damit ist es natürlich nicht getan. Auch deine optimierten Pins solltest du wieder analysieren – wie im ewigen Kreis (für alle Disney-Fans).
Übrigens: Du kannst die Analytics auch super nutzen, um deine Zeitfenster in Tailwind zu optimieren. Google Analytics zeigt dir nämlich genau, wann deine Nutzer online sind.
Fazit
Mit Google Analytics erfährst du im Handumdrehen, was auf Pinterest funktioniert und was nicht. Dafür brauchst du allerdings ein bisschen Übung – und genug Daten.
Sammle deshalb erst einmal Daten und warte ein wenig ab. Wenn nämlich jetzt Tick, Trick und Track auf deine Website kommen und nur rumklicken, weil es ihnen ein Freund von dir gesagt hat, sagen die Daten wenig über deine echte Zielgruppe aus.
Aber glaub mir: Die Nutzer werden kommen und dann wirst du ausreichend Gelegenheit haben dich mit den Zahlen auszutoben.
Noch eine kleine Anmerkung: Sicher wünschst du dir hier ein paar Informationen dazu, welche Werte gut und welche schlecht sind. Leider ist nicht so einfach. Das hängt nämlich ganz stark von deiner Nische, usw. ab. Schaue dir deshalb einfach deinen Verlauf an und sorg dafür, dass die Tendenz positiv ist. Mit ein bisschen Erfahrung bekommst du dann auch ein Gefühl für deine Zahlen.
Moin, ich bin Carina, Content Marketing Expertin aus Leidenschaft. Ich zeige dir hier, wie du dir einen Blog aufbaust, der dir Wunschkunden bringt – mit SEO, den Themen, die deine Zielgruppe genau ins Herz treffen, und einer großen Portion Empathie.
Seit über 6 Jahren bin ich als IHK-zertifizierte Online Marketing Managerin im Online und Content Marketing unterwegs und habe dabei in vielen Branchen gearbeitet: Reisen & Tourismus, Baumarkt & DIY, Geschenkideen, Ernährungsberatung, Ordnungscoaching, Buchhaltung und viele mehr.
Am Content Marketing liebe ich besonders Kombi aus Kreativität, Strategie und Datenanalyse – und wie es mir erlaubt auch mit meiner leisen und introvertierten Art Kunden zu gewinnen.
Du willst mehr wissen ➡️ zur Über Mich Seite
Hallo Carina, vielen Dank für diese super gute Anleitung – das hilft schon mal sehr! Eine Frage habe ich noch: Den UTM Parameter gebe ich dann als Ziel-Link bei Pinterest Pin ein, oder?
Danke und liebe Grüße! Anna
Hallo Anna,
genau, du nimmst den Link mit UTM Parametern und fügst den als Ziellink zu.
Viele Grüße
Carina
Hallo Carina,
Danke für den tollen Artikel. Was mir noch unklar ist: werden die Pinklicks zeitgleich auf Google Analytics übertragen? Ich lese so oft, dass es mehrere Monate braucht, bis man richtige Ergebnisse über Pinterest Pins auf Google Analytics auslesen kann. Weißt du mehr darüber? Alles Liebe,
Melanie
Hallo Melanie,
Google Analytics zählt jeden Klick, der auf deine Website kommt. Dass es ein bisschen dauert bis du wirklich brauchbare Erkenntnisse aus Google Analytics ziehen kannst, liegt einfach daran, dass du erst einmal eine gewisse Anzahl an Besuchern brauchst. Je mehr Besucher kommen, desto kleiner ist die Wahrscheinlichkeit, dass deren Verhalten nur Zufall ist.
Hast du 10 Besucher und alle klicken auf einen Link ist das viel weniger aussagekräftig als wenn 1.000 Besucher auf einen Link klicken.
Viele Grüße
Carina
Alles klar Carina, ich habe gerade (auf Englisch) darüber gebloggt, was und wie man die UTM Parameter gut für Pinterest einsetzen kann. Mal ganz abgesehen von welchem Builder. Vielleicht findest du ja etwas hilfreiches darin: https://www.utm-builder.com/pinterest-tracking-utm-parameters/
Hey Carina, danke für den Artikel! Wir merken in unserer täglichen Arbeit, dass vor allem deutsche Firmen noch selten UTM Parameter nutzen, obwohl es sie schon so lange gibt. Wenn du so fleißig links baust, vielleicht hast du mal Lust meinen URL Builder auszuprobieren siehe Link. Ich war es irgendwann leid den Google Builder zu benutzen und hab mit meinem Lieblinsiren ein „Clickterface“ gebastelt. Über dein Feedback als Expertin würde ich mich mega freuen!
Liebst
Laura
Hallo Laura, danke für das Angebot, aber aktuell bin ich mit dem Campaign Builder von Google sehr zufrieden.