Warum ein Blog nicht dein Angebot verkauft

Schluss mit Bullshit: Warum ein Blog nicht dein Angebot verkauft

“Carina, bist du jetzt komplett verrückt geworden” – der Satz zischte vielleicht gerade durch dein Gehirn als du den Titel gelesen hast. Ich predige hier immer vom Bloggen, um Kunden zu gewinnen und jetzt auf einmal soll ein Blog gar nicht verkaufen können?

Ja, ganz genau! Und ich erkläre dir heute auch, warum die Aussage selbst für mich als Blog & SEO Coach Sinn ergibt.

Durch viele fragwürdige Marketing-Gurus hat sich die Vorstellung eingebrannt, dass man einfach nur einen Blogartikel nach dem anderen raushauen muss, damit die Kunden schreiend angelaufen kommen und mit ihrem Schlüppis werfen. Wie früher bei einem Konzert von Tokio Hotel (if you know, you know 😉). Kleiner Spoiler: Das ist falsch.

Trotzdem macht kostenloser Content Sinn. Deshalb erstelle ich ja auch regelmäßig welchen. Hier und in meinem Newsletter. Er hat eben nur eine andere Funktion als direkt zu verkaufen.

Schauen wir uns also heute mal an, wie dein Blog für dich arbeitet und wie du das meiste aus ihm rausholst.

Welche Funktionen dein Blog NICHT erfüllen kann

👉🏼 Dein Angebot verkaufen, damit du es nicht tun musst.

Ich sag es dir hier ganz ehrlich: Dein Blog nimmt dir nicht deinen Pitch ab, weil du dich nicht traust, mit deinem Angebot rauszugehen. Gerade für uns Introvertierte wäre das natürlich eine tolle Vorstellung. Aber irgendwie wäre das auch zu einfach.

Du kannst mit deinem Blog schon auch direkt verkaufen, aber dann sprechen wir eher über Sponsored Posts, also Artikel, die andere gegen Bezahlung auf deinem Blog veröffentlichen. Aber das sollte – wenn überhaupt – nur einen kleinen Bruchteil deines Contents ausmachen und ist somit nichts, wovon man leben könnte.

Welche Funktionen dein Blog erfüllen kann

👉🏼 Deine Kunden auf dich aufmerksam machen & Vertrauen aufbauen

Ein Blog ist vor allem eins: ein Türöffner.

Überleg doch mal, wie oft du etwas beim ersten Kontakt gekauft hast. Damit meine ich jetzt nicht eine Packung Kaugummis oder deine Barista Hafermilch, sondern teurere Produkte. In der Regel tun wir das nämlich eher selten. Wir haben viel zu viel Angst, dass wir unser Geld an der falschen Stelle ausgeben. Oder anders gesagt: Wer will schon den Coach im Sack kaufen? Wir wollen – gerade im Coaching – die Person erst einmal kennenlernen. Und Vertrauen aufbauen. Und genau dafür ist dein Blog da.

Wie genau das funktioniert, erkläre ich dir mit einem Beispiel im nächsten Kapitel. Vorher möchte ich

Dein Blog kann…

  • Aufmerksamkeit für dich und dein Thema erzeugen
  • anteasern, was mit deinem Angebot alles möglichst ist
  • deinen Status als Expertin etablieren / stärken
  • deine Persönlichkeit zeigen

All das führt dazu, dass deine Kunden dich, dein Know-How und deine Arbeitsweise besser kennenlernen und so für sich erkennen “Ja man, genau das will ich!”. Dass das Erfolg hat, merkst du zum Beispiel daran, dass deine Interessenten bei die Onlinekurse kaufen, ohne, dass du ihnen erst 10 Launch-Mails schicken musst oder im Erstgespräch schon sehr genau wissen, dass sie eh mit dir zusammenarbeiten wollen.

Blog-Fahrplan zum Herunterladen

Wie dein Blog verkauft: Die Customer Journey

Es gibt so ein Buzzword. Das heißt: Customer Journey oder auf Deutsch Kundenreise. Die beschreibt, wie potentielle Kunden ihren Weg zu dir finden. Ich hab dir dazu eine kleine Grafik mitgebracht:

Darstellung der Customer Journey eines Blogs

Schauen wir uns das einfach mal an einem Beispiel an. Ich nehme dafür mal mein Lieblingsthema: Finanzen.

Customer Journey – Unbewusst-Phase

Stell dir also vor, du hast dich noch nie mit dem Thema ETFs, Altersvorsorge & Co. beschäftigt und siehst auch eigentlich gar keine Notwendigkeit. Logisch, dass man dir hier überhaupt kein Produkt verkaufen könnte, oder?

Customer Journey – Problembewusstsein

Jetzt triffst du dich aber mit deiner Freundin Hanna und irgendwie kommt ihr auf das Thema Finanzen. Hanna erzählt, dass sie jetzt endlich ihr Geld selbst in die Hand nimmt und sich für später absichert, weil sie als Angestellte von ihrer Rente nicht mehr leben können wird. Je länger du ihr zuhörst, desto lauter wird die Stimme in deinem Kopf, die sagt “Verdammt, ich hab ein Problem: Ich muss mich echt mit meinen Finanzen auseinandersetzen”. Auf dem Weg nach Hause grübelst du die ganze Zeit weiter und willst dich unbedingt auch informieren. Aber wo anfangen? Du bist erstmal überfordert.

Bist du hier bereit, ein Finanz-Coaching zu buchen? Wahrscheinlich noch nicht, denn du willst dir erst einmal einen eigenen Überblick verschaffen und deine Gedanken ordnen.

Bist du hier bereit für einen Blogbeitrag mit dem Titel “Was du über deine Finanzen wissen musst, wenn du anfängst”? Definitiv.

Du fängst also an zu lesen und zu lesen und kommst von Anfänger-Artikeln immer mehr hin zu detaillierten Artikeln.

Merke dir 💡: Mit deinem Blog kannst du Menschen erreichen, die noch nicht bereit für dein Produkt sind, es aber noch werden können.

Je früher auf ihrer Reise du deine potentiellen Kunden abholst, desto mehr brennst du dich bei ihnen ein und hast so einen Vorteil gegenüber deinen Mitbewerbern.

P.S.: Wie du dir einen Blog aufbaust, der auch wirklich funktioniert, erfährst du hier: 7 Tipps, mit denen dein Blog einen Raketenstart hinlegt.

Customer Journey – Lösungsbewusstsein

Du hast dein Problem erkannt: Deine Finanzen sind ein absolutes Chaos. Jetzt brauchst du Lösungen dafür. Dein erster Schritt (nach den ganzen Blogartikeln): Du lädst dir ein Workbook herunter, in dem dir erklärt wird, wie du deine Rentenlücke berechnest und landest so bei jemandem im Newsletter. In diesem Newsletter bekommst du immer mehr Infos. Wow, diese Person – nennen wir sie Miss Money – hat es echt drauf mit den Finanzen und kann toll erklären. So verstehst du endlich auch, worum es geht, wenn alle über ETFs reden.

Langsam bekommst du ein Gefühl dafür, was du brauchst: ein vernünftiges Kontenmodell, einen Plan, wie viel Geld du zur Verfügung hast und irgendwie sollst du dann investieren.

Du hast jetzt zwei Optionen:

  1. Weiter lesen und dir alles mühsam selbst erarbeiten
  2. Dir professionelle Unterstützung holen

Du entscheidest dich für die zweite Variante.

Merke dir 💡: Wenn deine potentiellen Kunden ihr Problem erkannt haben, kannst du ihnen mit deinem Blog den Weg zur Lösung bieten und dabei immer mehr Vertrauen aufbauen.

Mit einem Leadmagneten bindest du ihn stärker an dich und kannst ihn so regelmäßig mit Newslettern und E-Mails erreichen.

Customer Journey – Produktbewusstsein

Vermutlich sind mittlerweile einige Wochen bis Monate vergangen und du weißt jetzt, dass du dir einen Experten holen willst, der mit dir deine Finanzplanung macht.

Wie praktisch, dass du da schon jemanden kennst: Miss Money. Die Person, die dich auf deinem bisherigen Weg schon die ganze Zeit begleitet und dich immer weiter voran gebracht hat. Ja, vielleicht schaust du nochmal nach anderen Experten, aber eigentlich ist dir schon recht klar, dass du mit deinem Guru arbeiten willst.

Du gehst also noch einmal auf Miss Moneys Website. Doch dieses Mal klickst du nicht auf den Blog, sondern auf den Tab “Arbeite mit mir”. Vielleicht hat dich auch ein Aufruf im Newsletter dorthin gebracht. Fakt ist: Du bist da und du buchst ein Erstgespräch.

Was also mal mit einem ersten Blogartikel zum Thema “Was du über deine Finanzen wissen musst, wenn du anfängst” begann, führt jetzt zu einer Zusammenarbeit. Cha-Ching 💸, Miss Moneys Blog hat verkauft!

Merke dir 💡: Erst, wenn ein Produktbewusstsein da ist, ist dein potentieller Kunde bereit für deine Produkte und Salespages.

Customer Journey – Loyalität

Wenn alles gut läuft, hast du deinen persönlichen Partner in Crime für deine Finanzen – in welcher Form auch immer. Du bist nach der Zusammenarbeit super-happy, weil du endlich Ordnung und Struktur in deinen Finanzen hast. Monate vergehen, vielleicht auch Jahre. Plötzlich landet eine E-Mail von Miss Money mit diesem Betreff in deinem Postfach:

“5 Aufgaben, die du jährlich bei deinen Finanzen checken solltest”

Schnell liest du den Artikel, der in der Mail verlinkt ist. Und klar: Du hattest noch nicht alle Aufgaben auf’m Schirm. Re-Balancing? Was soll das überhaupt sein? Glücklicherweise gibt es zu dem Thema gleich den passenden Fortgeschrittenen-Workshop. Zack, gebucht. Du weißt ja, was du an Miss Money hast.

Merke dir 💡: Der Content auf deinem Blog muss nicht nur Anfänger ansprechen, sondern sollte dich auch an Fortgeschrittene richten, um z.B. Folge-Produkte zu verkaufen.

Das war jetzt nur eine beispielhafte Darstellung. In Wirklichkeit gibt es superviele verschiedene Wege, wie Kunden ihren Weg zu dir finden. Dein Job ist es, deine Zielgruppe so gut zu kennen, dass du alle Touchpoints kennst und genau weißt, welche Fragen an welcher Stelle auftreten.

Die richtigen Content-Formate entlang der Customer Journey

Ich hab dir nochmal eine kleine Übersicht erstellt, welche Art von Content du in welcher Phase der Kundenreise für deine potentiellen Kunden zur Verfügung stellen solltest.

PhaseUnbewusstProblembewusstLösungsbewusstProduktbewusstLoyalität
ZielBewusstsein schaffenInformierenVertrauen aufbauenÜberzeugenBegeistern
Content-FormatSocial Media
Anzeigen

→ kann so Problem erkennen
Erklärungsartikel,
(Anfänger-)Anleitungen,
Vorteile / Nachteile
Checklisten, Anleitungen
Case Studies,
Leadmagneten
Salespages
Webinare
Vergleiche
Case Studies / Testimonials
Fortgeschrittenen-Tipps über den Newsletter
Beispiel„Warum du dich mit deinen Finanzen beschäftigen solltest“„5 Konten, die du auf jeden Fall brauchst“„Wie meine Kundin Maria finanzielle Freiheit erreicht hat“„5 Aufgaben, die du jährlich bei deinen Finanzen erledigen solltest“

Kann man zu viel Content auf dem Blog teilen?

Das ist die Frage aller Fragen – und wenn du 10 Experten fragen wirst, wirst du mindestens 12 verschiedene Meinungen dazu hören.

Hinter all dem steckt die Unsicherheit: Wenn ich mein Wissen schon auf meinem Blog teile, wer kauft dann noch bei mir? 😶‍🌫️

Ich persönlich bin davon überzeugt, dass man nicht zu viel Content rausgeben kann. Warum?

  1. Es gibt mittlerweile fast alles an Wissen im Internet. Wenn deine Zielgruppe ihre Antworten nicht bei dir bekommt, dann sicher bei wem anders.
  2. Nur, weil deine potentiellen Kunden deine Anleitung zum Thema “Schlafzimmer mit Feng Shui einrichten” gelesen haben, heißt das noch lange nicht, dass sie es auch selbst umsetzen können. Um mehr in die Tiefe zu gehen und individuelle Unterstützung zu bekommen, braucht es dann eben dein kostenpflichtiges Produkt.

Statt dir nen Kopf zu machen, ob du zu viel teilst, solltest du lieber überlegen, WAS du veröffentlichst. Denn manchmal sind wir so gehyped von unseren Business-Themen, dass wir einfach über alles schreiben wollen und unseren Lesern möglichst alles beibringen wollen. Das KANN aber dazu führen, dass deine potentiellen Kunden zu Selbstlernern werden und alles alleine erarbeiten. Ich sage hier bewusst “kann”. Das muss nämlich nicht passieren.

Überlege dir deshalb noch einmal genau, wie die Customer Journey deiner Kunden ist und finde heraus, welche Inhalte es braucht, um sie davon zu überzeugen, dass sie unbedingt mit DIR (und niemand anderem) zusammenarbeiten sollten.

Du bist dir unsicher? Ich helfe dir gerne! Buche doch einfach mal ganz unverbindlich ein Kennenlerngespräch und wir schauen, was ich für dich tun kann:

Fazit

Ein High Five darauf, dass du hiermit in das Geheimnis eingeweiht bist, wie ein Blog wirklich funktioniert und für dich verkauft 🤚🏼.

Und wenn du nur eine Sache aus diesem Artikel mitnimmst, dann bitte, dass dein Blog ein machtvolles Tool ist, um Kunden schon vor dem ersten persönlichen Kontakt von dir zu überzeugen – besonders für Introvertierte.

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