Die ersten Schritte: Wie du Pinterest für dein Unternehmen nutzt
Pinterest ist das (neue) Buzzword in der Social Media Szene und mausert sich immer mehr zu dem Must-Have für Selbstständige. Ob als Traffic- oder Umsatz-Booster oder als Inspirationsquelle – am Pinterest geht kaum noch ein Weg vorbei.
Schauen wir uns den Spuk also heute mal an: Ist das alles nur Hokuspokus oder solltest auch du jetzt auf Pinterest setzen?
Was ist Pinterest eigentlich?
Pinterest ist ein Social Media Kanal. Ist doch klar, oder?
Falsch!
Pinterest gehört streng genommen nicht zu den sozialen Medien – auch wenn es den ein oder anderen sozialen Aspekt hat. Wenn du also mit Expertenwissen glänzen willst, sagst du zu Pinterest ab heute lieber Bildersuchmaschine oder visuelle Suchmaschine.
Du brauchst also keine oder kaum noch Energie in neue Follower oder Fans stecken. Das Prinzip ist eher ähnlich wie Google – nur, dass hier eben keine Websites, sondern Bilder gesucht werden.
Verdammt, schon wieder diese blöde Suchmaschine.
Aber keine Angst, es gibt zwar auch hier SEO, aber nur eine ganz abgespeckte Version. Dazu kommen wir aber noch genauer.
Auf Pinterest geht es um Inspiration und Ideenfindung – besonders, wenn es um Lifestyle-Themen und DIY geht. Kein Wunder also, dass Bereiche wie Nähen, Basteln, Fashion, aber auch Hochzeit oder Reisen auf diese Plattform setzen.
Mittlerweile ist Pinterest aber mehr als nur Lifestyle und du kannst mit fast jedem Thema Erfolg haben.
Die Pinterest Fachbegriffe
Wie jede Plattform hat auch Pinterest eine ganz eigene Sprache. Damit du richtig verstehst, was du wie zu tun hast, musst du also erst einmal wissen, wovon ich spreche.
Pin
Pins sind die Posts von Pinterest. Es sind Bilder oder Grafiken, die von anderen Nutzern (oder dir) geteilt werden. Meistens sind es Inspirationen, Anleitungen oder Produkte aus Onlineshops, die dann auf Websites verlinken.
Wenn dir ein Pin gefällt und du denkst, dass der auch für deine Zielgruppe hilfreich ist, kannst du ihn „Merken“. Damit landet er auf der von dir ausgewählten Pinnwand.
Repin
Als Repin bezeichnet man die Pins, die von anderen gemerkt wurden. Wenn du also einen Pin veröffentlichst und ich den so toll finde, dass ich ihn auf einer meiner Pinnwände merke, ist das auf meinen Pinnwänden ein Repin.
Pinnwand / Board
Pinnwände sind die „Sammelstellen“ für deine Pins. Du findest hier alle Pins, die du dir gemerkt hast. Damit du alles schnell wiederfindest, legst du dir mehrere Pinnwände zu verschiedenen Themen an. Es gibt dabei keine Regeln: Du kannst deine Pins so ordnen wie du magst.
Gruppenboard
Bei Gruppenboards kommt der soziale Charakter von Pinterest durch: Hier pinnen mehrere Nutzer auf eine gemeinsame Pinnwand. Gruppenboards waren lange DER Tipp für mehr Reichweite. Nach vielen Pinterest-Updates haben sie aber ein wenig an Bedeutung verloren.
Profil
Das Profil ist das Herzstück deines Pinterest Accounts. Hier findest du alle Pinnwände und Pins und siehst wer dir folgt und wem du folgst. Nutzer, die auf dein Profil kommen, bekommen damit schnell einen Überblick, wer du bist und was du machst. Mit einer sympathischen Profilbeschreibung überzeugst du sie ruckzuck dir zu folgen.
Homefeed
This is where the magic happens. In deinem Home Feed zeigt Pinterest dir alle Pins an, die dir gefallen können – und Pinterest kennt dich ziemlich schnell ziemlich gut. Du kannst hier neue Inspiration sammeln und viele Ideen finden, die du weiter teilen möchtest.
Wenn noch nicht das richtige dabei ist, kannst du über die Suchleiste auch nach Keywords suchen.
Das war es auch schon. War doch gar nicht schlimm, oder? Aber jetzt Hefte raus: Vokabeltest. Naja, vielleicht später.
Deine ersten Schritte auf Pinterest
Nachdem du die Pinterest-Sprache jetzt verstehst, schauen wir uns an, wie du einen erfolgreichen Account anlegst. Wir gehen alles Schritt für Schritt durch.
1. Stell dir die Frage: Kann ich auf etwas verlinken?
Eins direkt mal vorweg: Du kannst Pinterest ohne eigene Pins und auch ohne eigene Website nutzen. So kannst du beispielsweise sichtbarer werden.
Ich vermute aber, du willst mit Pinterest eher deinen Traffic steigern. Dann brauchst du Seiten, auf die du verlinken kannst. Das bedeutet konkret: Du brauchst Content. Das kann ein Blog, ein Vlog, ein Podcast oder jedes andere Content-Format sein.
2. Erstelle ein Unternehmensprofil und fülle es komplett aus
Wenn du Pinterest wirklich für dein Business und nicht nur für private Inspiration nutzen willst, führt kein Weg an einem Unternehmensprofil vorbei.
Wenn du schon ein privates Profil hast, lässt du es am besten auch privat und legst dir ein neues Business Profil ist – komplett kostenlos natürlich.

Bevor du damit richtig durchstarten kannst, füllst du alle Felder aus – die Nutzer sollen schließlich sofort wissen, wer du bist und was du machst.
- Name: Dein Name sollte deinen Unternehmensnamen widerspiegeln, damit man dich sofort erkennt.
- Kurzinfo: Erzähle kurz, wer du bist und was es bei dir für Themen geben wird. Versuch deine Nutzer direkt an die Hand zu nehmen und ihnen Lust auf mehr zu machen.
- Ort: Gerade wenn du lokal bzw. regional tätig bist, kann es sehr sinnvoll sein einen Ort anzugeben. Aber auch sonst finden viele Nutzer interessant, wo du herkommst.
- Impressum: Ein bisschen was Rechtliches darf auch auf Pinterest nicht fehlen. Pinterest bietet dir ein extra Feld für dein Impressum. Vergiss nicht, Pinterest darin auch zu erwähnen.
3. Verifiziere deine Website
Pinterest möchte dir helfen zu erkennen, welche Pins wie viele Klicks auf deine Website gebracht haben. Damit es das aber kann, musst du deine Website verifizieren.
Dafür fügst du einen Meta-Tag auf deiner Website oder lädst ein HTML-Dokument hoch. Am einfachsten geht die Verifizierung, wenn du das Yoast SEO Plugin installiert hast.
Du kannst das aber natürlich auch ohne Yoast machen. Pinterest erklärt dir Schritt für Schritt, wie es funktioniert.

4. Richte Rich Pins ein
„Reiche Pins“ – was soll das denn jetzt schon wieder sein? Rich Pins sind Pins, die noch ein paar mehr Informationen erhalten als ein normaler Pin. Pinterest zieht diese Informationen direkt von deiner Website und aktualisiert sie sogar, wenn du etwas daran änderst.
Rich Pins kannst du in drei verschiedenen Bereichen nutzen.
Article-Rich-Pins: Hier zieht sich Pinterest die Überschrift, die Meta-Description und den Autor direkt von deiner Website.
Product-Rich-Pins: Wenn du ein Produkt auf Pinterest siehst, willst du wissen, was es kostet, ob es verfügbar ist und wo du es kaufen kannst. All diese Informationen kannst du dem Pin über Rich Pins mitgeben – vorausgesetzt sie sind auch auf deiner Website.
Recipe-Rich-Pins: Wenn du ein Rezept aus Pinterest siehst, willst du dich nicht lange dahin durchklicken. Deshalb kannst du Rezept-Pins mit Informationen wie Titel, Zutaten, Zubereitungszeit und Bewertungen anreichern.

Damit Rich Pins funktionieren, muss Pinterest deine Website richtig lesen können. Dafür solltest du Open Graphs Tags einfügen (das geht ganz bequem mit Plugin).
Über den Rich Pin Validator kannst du dann gucken, welche Informationen Pinterest auslesen kann und dich direkt für Rich Pins bewerben. Die Bearbeitung dauert in der Regel maximal 24 Stunden.
5. Erstelle deine ersten Pinnwände
Jetzt geht es aber richtig los. Du erstellst deine ersten Pinnwände. Es gilt je mehr, desto besser – allerdings sollten alle thematisch zu deinem Unternehmen passen.
Wir machen mal ein Beispiel: Du bist Coach im Bereich Achtsamkeit & Persönlichkeitsentwicklung. Sinnvolle Pinnwände wären jetzt:
- Achtsamkeit
- Zitate für mehr Achtsamkeit
- Affirmationen
- Selbstliebe
- Journaling
- Routinen für Selbstständige
- Mindset Shift
- Money Mindset
- Selbstständigkeit
- Gesunde Snacks
Das ist jetzt nur eine kleine Auswahl. Du kannst deine Pinnwände ruhig relativ nischig machen (Bsp. Routinen für Selbstständige) und ein wenig über den Tellerrand hinausgucken (Bsp. Gesunde Snacks). Überlege einfach, welche Themen deine Follower interessieren – natürlich immer mit Bezug zu deinem Business.
Hab keine Angst deine Pinnwände ähnlich zu benennen (Bsp. Zitate für mehr Achtsamkeit und Affirmtionen). So hast du nachher viele Pinnwände, auf die dein Pin passt.
Füge deinen Pinnwänden auf jeden Fall eine aussagekräftige Beschreibung mit wichtigen Keywords (dazu weiter unten mehr) hinzu.
Du willst hier noch tiefer einsteigen? Dann lies jetzt in meinem Blogartikel zur Pinnwand-Strategie gleich weiter.
6. Pinne deinen ersten Pin
Jetzt geht es daran deine Pinnwände zu füllen. Wenn du noch keine eigenen Pins hast, kannst du fremde repinnen – also auf deinen Pinnwänden merken. Fremde Pins werden sowieso immer ein Teil deiner Pinnwände sein.
Wichtig ist, dass alle deine Pinnwände gut gefüllt sind. Konzentriere dich deshalb lieber auf ein paar ausgewählte Pinnwände und lass alle anderen „geheim“.
7. Erstelle deinen ersten eigenen Pin
Fremde Pins sind super, um die Reichweite zu erhöhen – besser sind aber Pins, die dann auch auf deine Website führen. Als nächstes solltest du deshalb eigene Pins erstellen.
Quadratischer Pin | 600 x 600 Pixel |
Standard Pin | 600 x 900 Pixel |
Standard Pin (hohe Auflösung) | 1000 x 1500 Pixel |
Langer Pin | 600 x 1260 Pixel |
Mehr Details zur optimalen Pingröße findest du bei kaleidocom.
Es gibt superviele Empfehlungen wie dein Pin aussehen sollte, um besonders viel Reichweite zu bekommen. So sollte er z.B. eher helle als dunkle Farben haben und keine Gesichter zeigen (im Gegensatz zu Instagram).
In erster Linie sollte das Design aber zu deinem Branding passen. Gerade am Anfang solltest du aber ruhig ein bisschen mutig sein: Probier verschiedene Farben & Layouts aus und gucke, welche am besten funktionieren. Lege dann vier oder fünf Designs fest, die du immer wieder verwendest, damit man deine Pins sofort am Look erkennt. Was du dabei beachten solltest, verrate ich dir in meinem Blogpost zu Pin Vorlagen.
Mehr Tipps für deinen perfekten Pin bekommst du in meinem Blogpost zum Pin Design.
8. Setze dich mit Pinterest SEO auseinander
Ich habe ja am Anfang schon erwähnt:
Pinterest ist eine Suchmaschine
Wenn du also im Suchfeld nach „Zitate Achtsamkeit“ suchst, werden dir nur Pins (Boards & Nutzer) angezeigt, bei denen die Suchwörter vorkommen.
Daraus ergibt sich auch deine nächste Aufgabe: Finde heraus, wonach deine Zielgruppe sucht und füge diese Keywords in die Beschreibungen deiner Pins, Pinnwände und in deine Kurzbeschreibung ein.
Am einfachsten findest du Keywords, wenn du dein Thema oben in die Suchleiste bei Pinterest eingibst. Über Auto-Vervollständigung bekommst du direkt Vorschläge. Aber auch auf der Ergebnisseite deiner Suche findest du einige Ideen.

Zu SEO gehört aber natürlich noch ein bisschen mehr als nur Keywords zu recherchieren. Was genau erfährst du in meinem Artikel zu Pinterest SEO.
9. Nutze Gruppenboards (& Tribes)
Wenn du gerade mit Pinterest startest, haben deine Pins meist noch keine große Reichweite (was natürlich ganz normal ist). Damit sie schneller von anderen Pinnern gefunden werden, kannst du sie auf Gruppenboards pinnen. An diesen Boards pinnen – wie oben schon beschrieben – mehrere Nutzer. Das heißt: Es greifen auch mehr Nutzer auf die Pins auf dem Board zu.
Neben zusätzlicher Reichweite sind Gruppen-Pinnwände auch super, um fremde Pins zu sammeln oder um dir Inspiration für neue Content-Themen zu holen.
In den letzten Monaten haben Gruppenboards (leider) ein wenig an Bedeutung verloren und sind nicht mehr die Reichweichten-Booster, die sie mal waren.
Tailwind (s. Punkt 10) hat das Konzept übrigens übernommen und bietet seinen Nutzern die Möglichkeit die Reichweite über sogenannte Tribes zu steigern.

10. Automatisiere deine Pins, um täglich zu pinnen
Pinterest liebt Regelmäßigkeit. Deshalb solltest du mehrmals täglich zu verschiedenen Tageszeiten pinnen.
Ich tippe jetzt aber mal, dass du noch besseres zu tun hast als dich den ganzen Tag mit Pinterest zu beschäftigen (auch, wenn es megaviel Spaß macht). Deshalb solltest du relativ schnell beginnen deine Pins zu automatisieren.
In der Pinterest-Welt hat sich dafür ein Tool etabliert: Tailwind.
Darin kannst du alle deine Pins auf alle relevanten Pinnwände vorplanen und Tailwind schlägt dir dank Smart Schedule vor, wann die Pins am besten online gehen sollten. Wenn du einmal alles drin hast, kannst du dich entspannt zurücklehnen.
11. Pinne mehr
Cool, deine ersten Pins sind veröffentlicht. Das war’s aber natürlich noch nicht. Jetzt heißt es dranzubleiben. Um es auf Pinterest wirklich zu was zu bringen, solltest du mindestens zehn Mal pro Tag pinnen. Dabei kannst du eigene und fremde Pins mischen.
12. Nutze deine Analytics
Du kannst jetzt immer weiter pinnen und pinnen und pinnen. Damit bekommst du vielleicht mehr Website-Klicks – vielleicht aber auch nicht.
Nicht alles, was du gut findest, findet auch deine Zielgruppe toll. Deswegen musst du dich aber nicht traurig in die Ecke verkriechen. Im Gegenteil: Du pinnst einfach nur noch das, was deine Zielgruppe mega findet. Damit du weißt, was das ist, solltest du regelmäßig in die Pinterest Analytics gucken.
Hier siehst du welche Pins besonders oft angesehen und gemerkt wurden und welche Pins dir die meisten Klicks auf die Website gebracht haben. Mit den Erkenntnissen kannst du deine Pins direkt besser machen.
13. Mach auf deinen Pinterest Account aufmerksam
Schön, dass du jetzt einen Pinterest Account, aber niemand außerhalb von Pinterest weiß davon. Das solltest du ändern.
Social Media
Wie wär’s, wenn du einen Post erstellst, dass du jetzt auch auf Pinterest bist und andere ihre Accounts kommentieren lässt? Oder du zeigst in deiner Story Einblicke in deine Pinterest-Arbeit. Achte dabei darauf, dass du dein Pinterest-Profil direkt im Linkbaum in deiner Bio verlinkst.
Website
Auf deiner Website hast du noch mehr Möglichkeiten als in Social Media, um auf deinen Pinterest-Account hinzuweisen.
- Binde in deine Blogposts Grafiken im Hochformat ein.
- Integriere einen „Merken“-Button, damit deine Nutzer Grafiken direkt pinnen können (das geht per Plugin)
- Verlinke dein Pinterest-Profil (neben deinen Social Media Kanälen)
- Nutze ein Pop-Up, das auf deinen Pinterest Account verweist (z.B. mit milotree)
Hab keine Angst davor, deine Nutzer mit deinen Hinweisen zu nerven. Solange du es auf einem gesunden (aber aufmerksamkeitsstarken) Level hältst, wird dir das niemand übelnehmen.
Fazit
Pinterest ist eine sehr dankbare Plattform, weil du sie bequem neben zeitintensiveren Kanälen wie Instagram nutzen kannst. Da die Community hier zweitrangig bis unbedeutend ist, musst du „nur“ deine Pins erstellen und einplanen – vorausgesetzt du betreibst Content Marketing in Form von Blog, Vlog, Podcast und/oder Co.
Wenn du die ersten Schritte gemeistert hast, heißt es abwarten, Tee trinken und weiterpinnen. Für Pinterest braucht es etwas Geduld und du brauchst keine Panik kriegen, wenn du nach fünfeinhalb Monaten immer noch nicht durch die Decke gegangen bist. Bleib dran und hör nicht auf zu optimieren. Dann wird der Erfolg kommen.
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[…] muss vernünftig aufgesetzt sein. Wie das geht, habe ich dir in meinem Blogartikel zu den ersten Schritten auf Pinterest […]
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